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Harald Wozniewski (Kontakt: meudalismus(at)dr-wo.de) schickt am 26.2.06 folgende Anmerkung zum modernen Feudalismus:

Grundeinkommen à la Götz W. Werner:

Das bedingungslose, konsumsteuer-finanzierte Grundeinkommen ist eine heimtückische Falle für unsere Volkswirtschaft. Es lockt die breite, seit Jahrzehnten der Armut verfallenden Bevölkerung wie der Gesang der Sirenen.

In Wirklichkeit dient es der Festigung des modernen Feudalismus in Deutschland und fördert die weitere Vermögenskonzentration bei unseren zehntausend Meudalherren (und -frauen) in Deutschland:

1. Diese werden von lästigen Einkommens- und Ertragssteuern befreit, nach heutigem Maßstab in Millionenhöhe. Die Konsumsteuer hängt allenfalls noch vom persönlichen Lebenswandel, aber nicht mehr vom persönlichen Reichtumszuwachs ab. Unternehmer wie die reichsten 300 Deutschen (manager-magazin, Sonderheft 2005), zu denen auch Götz W. Werner gehört, würden ihre Unternehmen völlig steuerfrei betreiben und noch schneller aufblähen als sie es heute können. Konkurrenz am Markt haben sie ohnehin nicht mehr - jedenfalls nicht durch die breite Bevölkerung.

2. Hinzu kommt, dass die längst hereinbrechende Gefahr von Umsatzrückgängen auch bei den Unternehmen der Meudalherren (95% der Bevölkerung verliert seit den 1960er Jahren permanent an Kaufkraft) durch das Grundeinkommen abgewehrt wäre.

Die Meudalherren sichern mit dem Grundeinkommen ihre Unternehmensumsätze, ihre Miet- und Darlehenszinsen, vergrößern ihren Reichtum, drängen die übrige Bevölkerung noch mehr vom Markt und verweisen sie in deren wirtschaftliche Schranken, tragen aber nur noch mit ein wenig Konsumsteuer zur Finanzierung des Grundeinkommens und der Staatsaufgaben bei.

Chapeau! Sehr schön ausgedacht!