19.12.2015: welt.de:
Wir sind alle Marionetten des Managerschnickschnacks
Mitarbeiterbefragungen, Ethik-Seminare oder Feedback sind übergriffig und entmündigen die Menschen. "Betreutes Arbeiten" ist die Folge. Wollen Arbeitnehmer heute nicht freier sein?
16.12.2015: bloombergview.com:
The Basic Income Bros
Universal basic income is having a moment. Or maybe it’s a year, or a decade.
19.12.2015: t3n.de:
Automatisierung vs. Handarbeit: Wie die Zukunft der Arbeit aussehen kann
Was passiert bei zunehmender Automatisierung mit den Arbeitsplätzen? Welche Rolle wird der Mensch in der Fabrik der Zukunft spielen? Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir grundsätzlich umdenken – und uns von der Erwerbsbiografie verabschieden. Ein Gastbeitrag von Sabine Jeschke in Kooperation mit iRights.info.
Darin: "...
Eine zentrale Frage berührt nun die Auswirkungen der rasanten Automatisierung auf die Arbeitsplätze in der Produktion: Wenn immer mehr Aufgaben von Robotern und Algorithmen unschlagbar kostengünstig gelöst werden können, welche Tätigkeiten wird dann der Menschen in der Fabrik der Zukunft übernehmen? [...]
Gesamtgesellschaftlich betrachtet hätten wir genug zu tun – etwa in der Gesundheit und Pflege, in der Bildung, der Integration von Zuwanderern, der Kreativwirtschaft und vielen weiteren Bereichen. Wir ziehen die Systemhülle zu eng. Und verfallen dann in Panik, weil es – wenn man die ganze 4.0-Entwicklung einmal verstanden hat – ziemlich offensichtlich ist, dass Produktion mit immer weniger Menschen auskommen wird, und zwar auch dann, wenn es innerhalb der Produktion zu Verschiebungen kommen und das Bild der menschenlosen Fabrik jedenfalls in naher Zukunft nicht die Realität bilden wird. Trotzdem: Die Gesamtanzahl der Arbeitsplätze in diesem Bereich wird weiter sinken, und das bei steigenden Produktionszahlen, höherer Qualität und größerem Variantenreichtum. [...]
Berücksichtigen müssen wir, dass nicht nur in der Produktion und dem Niedriglohnsektor Arbeitsplätze verloren gehen werden. Ein gutes Beispiel liefert hier das systematische Sterben großer Enzyklopädien und ihrer top-qualifizierten Mitarbeiter, während Wikipedia das Rennen macht. [...]
Bildung ist nicht nur notwendig für die Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch zentrale Voraussetzung für eine Gesellschaft, in der der Sinn des Lebens außerhalb der Erwerbstätigkeit definiert wird. [...]
Eine dritte Überlegung wäre die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Ein solcher Ansatz würde eine sehr grundsätzliche und sehr sichtbare gesellschaftliche Revolution einleiten. An deren Ende stünde ein Gesellschaftsmodell, in dem die Erwerbstätigkeit nicht mehr den Mittelpunkt einer jeden Biographieentwicklung darstellen würde. [...]
Unter dem Strich bleiben aus meiner Sicht zwei Erkenntnisse. Erstens: Wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, dass nur ein Mensch in Erwerbstätigkeit ein glücklicher Mensch sein kann und dass Vollbeschäftigung die einzige erstrebenswerte Gesellschaftsform ist. Menschen brauchen zwar interessante und anspruchsvolle Tätigkeiten, andernfalls fühlen sie sich unausgefüllt. Niemand aber sagt, dass diese Aufgaben unbedingt in der Form klassischer Erwerbstätigkeit vorliegen müssen. ..."
Termin: 18.1.2016: Berlin:
Wer hat Angst vorm Bedingungslosen Grundeinkommen
Die Tageszeitung "neues deutschland" und die LAG Bedingungsloses Grundeinkommen
Berlin laden ein zu einer Podiumsdiskussion
Fabian Lambeck (Redakteur, neues deutschland)
Lisa Paus (Bundestagsfraktion Die Grünen)
Martin Delius (Piratenfraktion im Abgeordnetenhaus Berlin)
Olaf-Michael-Ostertag (LAG Bedingungsloses Grundeinkommen bei Die Linke.Berlin)
Termin: 17.12.2015: Ulm:
Gespräch: 300 Euro Grundeinkommen
Die Initiative Grundeinkommen Ulm lädt heute, 17. Dezember, zum Gespräch ein.
Thema: „Was würden Sie mit Ulmer Geld im Wert von 300 Euro im Monat anfangen?“
17.12.2015:
www.das-gesellschafts-spiel.de
Das kooperative Brettspiel, welches auf den Grundlagen des bedingungslosen Grundeinkommens basiert.
17.12.2015: Neue Zürcher Zeitung:
Ständerat lehnt Initiative ab
Die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens ist im Parlament nicht mehrheitsfähig.
Nach dem Nationalrat hat am Donnerstag auch der Ständerat die Initiative mit diesem Anliegen abgelehnt.
"...
Der Ständerat empfahl die Initiative nach kurzer Debatte einstimmig zur Ablehnung. Der Nationalrat hatte sich
im Herbst mit 146 zu 14 gegen das Anliegen ausgesprochen. Als nächstes ist die Bevölkerung am Zug. ..."
14.12.2015: facebook: Allgemeine Zeitung Namibia:
Staatspräsident Hage Geingob (Bild)
"Im kommenden Jahr wird wahrscheinlich ein Grundeinkommen (BIG) eingeführt. Das kündigte Staatspräsident Hage Geingob (Bild) von wenigen Minuten in Windhoek an. Allerdings sollen nur Bedürftige von der Auszahlung profitieren. Seit einem BIG-Pilotprojekt vor einigen Jahren mit 1000 Begünstigten wird über die landesweite Auszahlung eines Grundeinkommens für alle Namibier gestritten."
14.12.2015: grundeinkommen.ch:
Kohle für alle?
Bedingungsloses Grundeinkommen: Pro und Kontra – Johannes Kaup im Gespräch mit Daniel Häni, Philip Kovce und Ulrich Schuh (aufgenommen am 24. November im ORF RadioKulturhaus).
10.12.2015: spiegel.de:
Warum man für seinen Job nicht brennen muß
Jeder kennt sie, die inspirierenden Geschichten von Menschen, die ihrem Herzen folgen und in neuen Jobs glücklich werden. Alles Quatsch, sagt Buchautor Volker Kitz: Letztlich ist Arbeit nur ein Tausch von Zeit gegen Geld.
"...
Solche inspirierenden Geschichten richten Schaden an. Sie suggerieren, dass niemand sich im Arbeitsleben mit weniger als dem makellosen Glück zufrieden geben dürfte. Dass jeder etwas ändern muss, der seinen Job nicht mit bis an Besinnungslosigkeit grenzender Leidenschaft ausübt. Über Generationen hat dieser Leidenschaftszwang einen Schleier des Unglücklichseins gelegt. Millionen Menschen sitzen jeden Tag im Büro, stehen am Fließband oder kriechen für ihren Job auf dem Boden herum und fragen sich: "Was läuft falsch bei mir, wenn ich dabei keine Leidenschaft verspüre?" Sie suchen, grübeln und trauern, weil in ihrem Leben offenbar "etwas nicht stimmt". [...]
Die Unternehmen tragen ihren Teil dazu bei: kein Leitbild ohne Leidenschaft. Autos bauen, Überweisungen ausführen, Hoteltoiletten schrubben - all das wird heute mit, wenn nicht gar aus Leidenschaft gemacht. Als Kundenversprechen war das schon immer zweifelhaft, denn Leidenschaft hat nichts mit einem guten Arbeitsergebnis zu tun. [...]
Und wer zu sehr in seine Arbeit vernarrt ist, wird kaum nach Möglichkeiten suchen, dasselbe Ergebnis mit weniger Arbeitsschritten hinzubekommen, also: effizienter zu sein. [...]
Erfüllung kann das Leben in vielen Bereichen bieten, zum Beispiel durch Freunde, Familie, Freizeit. Für die Arbeit gibt es Geld. Das ist der Normalfall, und kein Leben läuft schief, wenn es so läuft. [...]
Wer seinen Mitarbeitern diese Wahrheit sagt, statt ihnen von Leidenschaft vorzufaseln, wird sie überraschen und ihren Respekt gewinnen. Was einfach klingt, wäre ein revolutionärer Schritt in der Personalführung. In der Psychologie nennt man das eine paradoxe Intervention. Sie hat Macht und Wirkung. Eine Last wird abfallen, innere Widerstände werden schwinden. Mitarbeiter werden zufriedener und leistungsbereiter zur Arbeit kommen. Menschen motiviert man mit Ehrlichkeit, nicht mit Floskeln. ..."
13.12.2015: telepolis:
"Ich bin gegen Arbeitslosenunterstützung"
Federico Pistono über weltverbessernde Technologie und die Segnungen eines bedingungslosen Grundeinkommens
Federico Pistono ist 29 Jahre alt, bewegt sich auf der Bühne aber, als hätte er dort schon Jahrzehnte verbracht. In den kommenden 20 Jahren könnten weltweit eine Milliarde Arbeitsplätze verloren gehen, sagt der Absolvent der NASA Singularity University in Kalifornien. Doch das müsse kein Grund zur Besorgnis sein, sofern es gelänge, die Wirtschaft auf eine neue Grundlage zu stellen und mit einer freien Grundversorgung Einkommen und Arbeit voneinander zu trennen. Er kann viele Beispiele nennen, wo das schon gut funktioniert hat. Dass das Interview mit ihm dennoch eher kurz ausfiel, hatte andere Gründe - technische.
12.12.2015: n-tv.de:
Die halbe "Ente" aus Finnland:
Was für ein Grundeinkommen spricht
Wer schon auf gepackten Koffern saß, um nach Finnland umzusiedeln, dürfte enttäuscht sein. Das bedingungslose Grundeinkommen bleibt Zukunftsmusik. Gute Gründe den Sozialstaat radikal zu reformieren, gibt es dennoch.
8.12.2015: Frankfurter Rundschau:
Grundeinkommen? Nur ein Traum
Weltweit haben Medien über Finnlands radikale Sozialreform berichtet: die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Der Haken dabei: Es ist gar keine radikale Sozialreform in Finnland geplant. Was war der Auslöser der Berichte?
9.12.2015: ze.tt:
Grundeinkommen in Finnland: Wie es geht und was es bringt
"...
Update, 10. Dezember: Ob das bedingungslose Grundeinkommen in Finnland tatsächlich eingeführt wird, ist noch nicht entschieden. Zunächst soll in Finnland ein Pilotversuch gestartet werden, bei der Studienteilnehmer 550 Euro erhalten, Sozialleistungen werden aber weiter gezahlt. In einem weiteren Schritt würden dann 800 Euro ausbezahlt und die Sozialleistungen gestrichen. Die finnische Sozialversicherung will entsprechende Pläne im November 2016 vorlegen, der Pilotversuch könnte dann 2017 beginnen. Knapp 70 Prozent der Finnen sprachen sich in einer Umfrage für das bedingungslose Grundeinkommen aus. In der Schweiz sind es deutlich weniger – nach einer nicht repräsentativen Umfrage spricht sich nur knapp die Hälfte für ein bedingungsloses Grundeinkommen aus. ..."
07.12.2015, 18:00 - 01:00: Berlin;
Gorki-Theater: Lange Nacht des Grundeinkommens / Programm
Eintritt frei!
Moderation & Konzeption Daniel Häni und Philip Kovce
Mit Hans-Christian Ströbele, Adrienne Goehler, Ralph Boes, Susanne Wiest, Johannes Ponader, Regula Stämpfli, Sascha Liebermann, Verena Friederike Hasel, Michael Opielka, Pola Rapatt, Enno Schmidt, Alexander Tschernek, Theo Wehner, Alix Faßmann u. a.
7.12.2015: dradiowissen.de:
Aus innerer Überzeugung (Audio, 6 Min)
Wie kann Grundeinkommen funktionieren? Meera Zaremba hat das in einem dreimonatigen Praktikum ausprobiert und damit den Berufseinstieg geschafft.
8.12.2015: Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Finnland führt Grundeinkommen von 800 Euro für jeden Bürger ein
Finnland will ein bedingungsloses Einkommen von 800 Euro für alle Bürger einführen. Im Gegenzug sollen alle staatlichen Zuschüsse wegfallen. Die Mehrheit der Finnen unterstützt das Vorhaben.
7.12.2015: faz.net: Frankfurter Allgemeine:
800 Euro Grundeinkommen – für jeden
Die finnische Regierung bereitet offenbar ein monatliches Grundeinkommen für jeden Erwachsenen vor. Sie hat damit vor allem eines im Sinn.
Darin: "...
Tatsächlich beabsichtigt die finnische Regierung mit dem Grundeinkommen gerade die derzeit auf einem 15-Jahres-Hoch liegende Arbeitslosigkeit von 9,5 Prozent zu verringern. Ihr Kalkül geht dem Bericht zufolge so: Mit einem Grundeinkommen würden Menschen eher bereit sein, eine schlechter bezahlte Arbeit anzunehmen. Momentan sei dies hingegen mit verringerten Sozialleistungen verbunden. ..."
6.12.2015: telegraph.co.uk:
Finland is considering giving every citizen €800 a month
Proposals for a national basic income are intended to simplify the social security system and encourage more unemployed people to take on temporary work
7.12.2015: focus.de:
800 Euro für jeden: Finnland geht einen radikalen Schritt (Huff Post, Video, 1 Min)
800 Euro für Sie - ohne dass Sie das geringste dafür tun. Wie wär's? Klingt traumhaft, doch das bedingungslose Grundeinkommen ist in Deutschland umstritten. Finnland ist da einen entscheidenden Schritt weiter. Das Paradies? Mitnichten, argumentieren Kritiker - und präsentieren Fakten.
31.10.2015: yle.fi:
Kela to prepare basic income proposal
The Finnish Social Insurance Institution (Kela) is to begin drawing up plans for a citizens' basic income model. The preparation's director Olli Kangas says that full-fledged basic income would net Finns some 800 euros a month.
" [...]
The Finnish Social Insurance Institution (Kela) will soon begin work on a presentation for basic income, regional news group "Lännen Media" reports. ..."
automat. Übersetzung: finn. Wikipedia: Lännen Media
19.11.2015: kela.fi:
Universal basic income options to be weighed
A working group of researchers from a range of organisations under the project leadership of Kela is exploring ways in which to carry out an experimental study focusing on the implementation of a universal basic income scheme. The project is part of the Finnish Government's analysis, assessment and research plan for 2015.
"...
The preliminary study will begin right away. A review of existing information and experiments gained with models that have been trialled in other countries will be presented to government ministries and agencies in spring 2016. Following on from this, an analysis of experimental models and study designs will be produced in the second half of 2016. The universal basic income experiment is planned to be launched in 2017. ..." Ist das das eigentliche finnische Vorhaben?(wr)
1.12.2015: kath.ch:
Klösterlicher Denkanstoss zum bedingungslosen Grundeinkommen
Einsiedeln, 1.12.15 (kath.ch) «Wir arbeiten im Kloster nicht in erster Linie,
um Geld zu verdienen, sondern brauchen Geld, um zu arbeiten, zu beten und für Bildung»,
sagt der Abt von Einsiedeln, Urban Federer. Er legt aus benediktinischer Perspektive dar,
was Geld für die Klostergemeinschaft bedeutet.
Nächstes Jahr wird in der Schweiz über die Volksinitiative «Für ein bedingungsloses Grundeinkommen» abgestimmt.
29.11.2015: Folgende Mail erreichte mich (wr):
"...
Guten Tag,
Ich fand diese Diskussion über das BGE in einem anonymen Bilder-Forum aus dem Dark Net, ich wollte sie euch nicht vorenthalten: http://abload.de/img/bge2015-11-2914-50-19g1sj7.png
Vorsicht vor übermäßigen Sarkasmus und harter Wortwahl. Ist aber genau deswegen aus emotionaler Sicht so interessant. :-)
MfG ..."
28.11.2015: youtube.com: Volker Pispers - Grundeinkommen (1 Min) Die volle Dosis Pispers
Er ist einer der besten deutschen Kabarettisten. "Bis neulich" heißt sein ständig sich veränderndes und damit immer aktuelles Programm – ist eine gnadenlose Abrechnung mit den Größen des politischen Alltags.
28.11.2015: freitag.de:
„Ein Grundeinkommen schafft Augenhöhe“
Der Verein "Mein Grundeinkommen" sammelt per Crowdfunding Geld für ein Bedingungsloses Grundeinkommen. Ein Gespräch mit dem Gründer Michael Bohmeyer.
Darin: "...
Nun, etwa 40 % der Arbeit ist Erwerbsarbeit, ca. 60 % sind ehrenamtliche, unbezahlte Tätigkeit. Unsere aktuelle, neoliberale Gesellschaft baut auf unmenschlichen Vorstellungen auf. Das sieht man schon an der Frage: „Wenn alle Grundeinkommen bekommen, wer soll dann die Toiletten putzen?“ An dieser Frage zeigt sich das Falsche an diesem System: Es baut auf der Vorstellung auf, dass Leute diese Art von Arbeit für Dumpingpreise übernehmen müssen, weil sie keine andere Wahl haben und ja überleben müssen. Wenn man ehrlich ist, klingt das nach Sklaverei. [...]
Wir haben jetzt seit einiger Zeit eine Praktikantin bei Mein Grundeinkommen in einem bedingungslosen Praktikum. Anders gesagt: Sie bekommt Geld, aber ob sie dafür arbeitet, ist komplett ihr überlassen. ..."
28.11.2015:
Termin: 18.12.2015, 19 Uhr: Berlin:
Circles - Universal Basic Income on the Blockchain
One solution space might be the use of recently developed blockchain technology. They allow social contracts like the basic income to be build on a large scale but without the central coordination force that nowadays only governments can provide.
Money and currencies at its core are social contracts. The basic income as well is a social contract and a new currency could combine those contracts. For the first time in history blockchain technologies enables every group to create such contracts (and currencies) that can seriously compete with existing currencies.
26.11.2015: kath.ch:
Bedingungsloses Grundeinkommen: Durchaus eine religiöse Sache
Darin: "...
Eine ganz andere Welt eröffnete dann Urban Federer, Abt des Benediktinerklosters
Einsiedeln. Seit über 900 Jahren werde in seinem Kloster der Beweis erbracht,
dass Arbeit nicht nur mit einem bedingungslosen Grundeinkommen, sondern ganz ohne
Einkommen geleistet werden kann. Eine solche «bedingungslose Arbeit» erfordere aber einerseits
die Gemeinschaft, andererseits aber auch die Bereitschaft zur Hingabe. Die Frage, ob das
klösterliche Leben als Ideal auf die ganze Gesellschaft übertragbar sei, beantwortete Urban
Federer so: Der Klosteralltag beinhaltet auch die Askese im Sinn der selbstgewollten Beschränkung.
Eine Bemerkung, die in einer von Macht und Besitz geprägten Welt nicht überall gleich gut ankommen dürfte.
..."
23.11.2015: ref.ch:
«Mit dem Grundeinkommen kommen wir aus dem Buchhalterwesen heraus»
Volltext: Interview mit Adolf Muschg
Darin: "...
Sie verknüpfen das BGE mit dem Jihadismus?
Ja. Die Perspektivenlosigkeit und die Sinnlosigkeit des heutigen
Wirtschaftssystems treibt heute viele in die Arme der Islamisten. Dann läuft man
auch schnell evangelikalen Rattenfängern hinterher oder schwört eben zum Jihad. Das ist offenbar besser als nichts.
Das wäre mit dem BGE anders, weil es dem Individuum Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet.
..."
23.11.2015: NZZ Campus:
Hauptgewinn: Neues Leben
Ein bedingungsloses Grundeinkommen gilt vielen als unrealistisch.
In Deutschland jedoch verlost ein Verein Jahreseinkommen. Das Geld dafür wird gespendet.
20.11.2015: Frankfurter Rundschau:
"Eine zivilisierte Gesellschaft braucht hohe Steuern"
Starökonom Sir Anthony Atkinson spricht über die wachsende Ungleichheit und was dagegen getan werden sollte.
"Die Ungleichheit ist in unseren sozialen und wirtschaftlichen Strukturen eingebettet", sagt der Ökonom.
22.11.2015: n-tv.de:
Berliner verlost Grundeinkommen
Wer würde sich nicht darüber freuen, jeden Monat 1000 Euro zu bekommen - einfach so. Die Idee, die das Thema Grundeinkommen
stärken soll, setzt ein Berliner seit gut einem Jahr um. Wie es den Gewinnern mit dem Geld geht, erfährt er auch.
13.11.2015: sueddeutsche.de:
Keine Arbeit ist auch keine Lösung
Die Frage, mit der man auch noch den reserviertesten Konversationspartner aus der Reserve locken kann, lautet: "Was würdest du machen, wenn du morgen 15 Millionen Euro im Lotto gewinnen würdest?" Die meisten Menschen haben erstaunlich detailliert ausgearbeitete Pläne für diesen unwahrscheinlichen Fall.
Termin: 7.12.2015: Berlin, Gorki-Theater:
Lange Nacht des Grundeinkommens
Unter der Konzeption von Daniel Häni und Philip Kovce werden Hans-Christian Ströbele, Adrienne Goehler, Ralph Boes, Susanne Wiest, Johannes Ponader, Regula Stämpfli, Sascha Liebermann, Verena Friederike Hasel, Michael Opielka, Pola Rapatt, Enno Schmidt, Alexander Tschernek, Theo Wehner, Alix Faßmann u. a. sich an der Diskussion beteiligen.
Der Eintritt ist frei.
24.6.2015: greenpeace-magazin.de:
Geld für alle
Als erstes europäisches Land führt Finnland ein bedingungsloses Grundeinkommen ein. Dies hat die neue Regierungskoalition beschlossen. Die Höhe steht noch nicht fest.
5.7.2015: augsburger-allgemeine.de:
Ergophobie:
Wenn Menschen krankhafte Angst vor Arbeit haben
Der heutige Tag des Workaholics soll auf Arbeitssucht aufmerksam machen. Doch es gibt auch das Gegenteil: Manche Menschen haben krankhafte Angst vor Arbeit.
10.11.2015: n-tv.de:
"Arbeit ist keine Beschäftigungstherapie"
Die Schweiz stimmt 2016 als erstes Land über die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens ab. Daniel Häni und Philip Kovce, Autoren des jüngst erschienenen Buches "Was fehlt, wenn alles da ist?", stehen mit hinter der Initiative. Im Interview räumt Kovce mit gängigen Vorurteilen auf und erklärt, warum deutsche Politiker erst darüber sprechen werden, wenn es für die Wähler relevant ist.
Darin: "...
Was bitte soll denn daran sozial sein, Arbeit zu schaffen? Es geht doch nicht darum, dass andere beschäftigt, sondern darum, dass sie frei sind. Das ist sozial! Arbeit muss nicht geschaffen, sie muss geschafft werden. Arbeit ist keine Beschäftigungstherapie. [...]
Nicht die Arbeit an sich geht uns aus, sondern die Erwerbsarbeit. Es braucht immer weniger Menschen, um alle zu versorgen. Das ist eine Erfolgsgeschichte. Doch damit ist längst nicht alles getan: Es gibt so viel Arbeit, wie es Menschen gibt. Und jeder Mensch benötigt heute ein Einkommen, um tätig werden zu können. Das Grundeinkommen sichert nicht Erwerbsarbeit, sondern ermöglicht Tätigkeit.[...]
Wer sinnlos beschäftigt ist, kann mit einem Grundeinkommen endlich aufhören, Leistung zu simulieren.[...]
Faul wird, wer etwas tun muss, was er nicht will. Heute gefährden wir uns, indem wir von anderen verlangen, sich für uns zu verbiegen. Das Grundeinkommen beugt dieser Gefahr vor, indem es verhindert, dass Menschen sich in faulen Verhältnissen einrichten. Dass Menschen von Natur aus faul sind, ist nicht zu beobachten. Der Faulheitsverdacht ist eine anthropologische Verschwörungstheorie. ...
7.11.2015: spiegel.de:
Eine Kolumne von Sibylle Berg: Die Polarisierung der Welt: Wir hassen einander, weil nichts bleibt, wie es ist
Ein trauriges Zeitalter: Menschen gehen mit Mistgabeln aufeinander los, während das, wofür sie angeblich kämpfen, schon geraume Zeit nicht mehr existiert.
Darin: "...
Wozu auch, die meisten Hirne sind sowieso grad überfordert, von diesem Entwicklungsschub da draußen. Es geht doch nicht um die Bewahrung von Werten, von Tradition, es geht um die Veränderung der Welt, die da gerade passiert, und die überfordert die meisten. Bald wird es keine Autos mehr geben, die von Menschen gelenkt werden, keine Zeitungen, ob online oder auf Papier, Millionen Jobs werden nicht mehr benötigt werden, Länder werden nicht mehr existieren, Krebs vielleicht auch nicht.[...]
Was sie da hassen, ist ihre Unfähigkeit, Entwicklungen gelassen zu beobachten.
Ich bin nichts. Weder mächtig noch bösartig. Weder politisch noch sozial bestens informiert. Ich habe nur diese absurde Utopie, dass sich alle so behandeln sollten, wie sie gerne behandelt werden würden. In Ruhe gelassen. Akzeptiert. Gleichwertig. Eine Utopie - sagte ich gerade. Während draußen der Sturm weiter tobt. Während sich die Welt in einem Quantensprung entwickelt. Während sogenannte konservative Kräfte zitternd darauf bedacht sind, ihren Reichtum zu erhalten, die schönen Autos, die schönen Zigaretten, die wunderbaren Dinge der Welt von früher, schafft sich ein Bestandteil der alten Zeit nach der anderen ab.
Das wird nichts mehr mit dem guten Handwerk, den soliden Werten, den glücklichen Dörfern, in denen man sich kennt und Kühe melkt. Die Erde ist auf dem Weg, ein globalisiertes Silicon Valley zu werden. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Alles, woran die meisten Über-40-Jährigen geglaubt haben, bricht gerade weg, löst sich auf, und viele suchen verzweifelt nach etwas, woran sie sich halten können. Was wäre da besser geeignet als die Angst vor Neuem, Unbekanntem in Hass umzuwandeln. ..."
7.11.2015: heise.de:
Die neue große Transformation
Guy Standing über das erwachende Handlungsbewusstsein des Prekariats, bedingungsloses Grundeinkommen und das Versagen etablierter politischer Konzepte
6.11.2015: wdr.de:
Planet Wissen: Unsere Arbeit - Segen oder Fluch? (52 Min)
Arbeit gibt uns Anerkennung und Selbstverwirklichung. Sie bestimmt unseren Tagesablauf und bringt das Einkommen für unser Auskommen. Ein Leben ohne Arbeit? Allein die Vorstellung macht uns Angst. Dabei kann Arbeit auch anders: Sie treibt Menschen in den Burn-out, in die Depression und viele in die Armut. Arbeit diktiert unser Leben und hat uns abhängig gemacht. Aber wollen wir das wirklich?
6.11.2015: grundeinkommen.ch:
Volksinitiative "Für ein bedingungsloses Grundeinkommen":
An einem historischen Ereignis mitarbeiten:
Für unser Campaigning-Team suchen wir ab Januar 2016 ...
CampaignerIn, FundraiserIn, Online-Community ManagerIn,
EventmanagerIn, GrafikerIn/Multimedia-DesignerIn, LeiterIn Kampagnenbüro (jeweils 50-80%)
31.10.2015: zeit.de:
Lasst Arbeit Erfüllung werden
Das Grundeinkommen ist die erste postideologische Idee des Jahrhunderts. Die Schweiz stimmt 2016 drüber ab. Sollen wir bedingungslos sichern, was jeder unbedingt braucht?
Ein Gastbeitrag von Daniel Häni und Philip Kovce
Stand 01.11.2015, 21.15 Uhr: 81.156 Leser (1) /
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Ab hier Zählung im Kulturressort.
Stand 01.11.2015, 18.00 Uhr:
keine Zählung über alle Ressorts mehr möglich
Stand 01.11.2015, 12.15 Uhr: 75.129 Leser (2) /
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Stand 01.11.2015, 10.45 Uhr: 71.924 Leser (2) /
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Stand 01.11.2015, 10.00 Uhr: 70.200 Leser (2) /
436 Kommentare (2) /
3.365 mal geteilt (1)
Stand 01.11.2015, 07.45 Uhr: 65.882 Leser (3) /
426 Kommentare (3) /
2.657 mal geteilt (1)
Stand 31.10.2015, 21.25 Uhr: 47.777 Leser (2) /
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Stand 31.10.2015, 21.15 Uhr: 46.603 Leser (2) /
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Termin: Mo 7.12.2015, 18.00 - 01:00 Uhr:
Berlin,
Gorki-Theater:
Lange Nacht des Grundeinkommens
Vorhang auf fürs Grundeinkommen! Wie wollen wir zukünftig zusammenleben? Was würden wir tun, wenn für unser Einkommen gesorgt wäre? Was trauen wir uns selbst zu und was den anderen? Prominente Fürsprecher und Gegner bewegen die Fragen des bedingungslosen Grundeinkommens.
31.10.2015: blick.ch:
Vollgeld-Initiative kommt zustande
105'000 beglaubigte Unterschriften
Nur die Nationalbank soll in der Schweiz Geld schaffen dürfen. Das soll auch für elektronisches Geld gelten. Das verlangt die Vollgeld-Initiative, die am 1. Dezember eingereicht wird.
Darin: "...
Auch das Volk könnte vom neuen Geldsegen profitieren: Dann nämlich, wenn die Nationalbank die Geldmenge erhöhen müsste. Das neue Geld könnte nicht nur via Banken in den Kreislauf eingespeist werden, sondern auch via Staat, der damit einen Teil seiner Aufgaben finanzieren und Schulden abbauen könnte. Oder direkt ans Volk in Form einer «Bürgerdividende» von zum Beispiel 1000 Franken pro Jahr. ..."
28.10.2015: Frankfurter Rundschau:
„Ohne soziale Sicherheit ist Freiheit wenig wert"
Hartz IV abschaffen und jedem Bürger 1000 Euro im Monat zahlen: Macht das bedingungslose Grundeinkommen frei?
Oder macht es faul? Ein Streitgespräch mit dem Linken Riexinger und dem Grünen Strengmann-Kuhn.
Darin: "...
Herr Strengmann-Kuhn, Sie setzen sich seit Jahren auch im Bundestag für die Einführung eines Grundeinkommens ein. Wie realistisch ist das?
Strengmann-Kuhn: Es wird keinen großen Knall geben, dass ein Land plötzlich das Grundeinkommen einführt,
schon gar kein großes und entwickeltes Land wie Deutschland. Eher wird ein Entwicklungs- oder Schwellenland,
in dem es noch kein gewachsenes Sozialsystem gibt, ein Grundeinkommen einführen. Aber auch in Europa gibt es
wieder stärkere Debatten, zum Beispiel in Finnland, da soll es ein Experiment zum Grundeinkommen geben,
wobei die Bedingungen noch unklar sind. Für Deutschland ist es realistischer, wenn das Grundeinkommen
schrittweise eingeführt wird, zum Beispiel in Höhe des Hartz-IV-Regelsatzes oder zuerst für bestimmte
Gruppen wie Kinder, Rentner, Erwerbstätige oder auch für Selbstständige, denen es besonders nutzen würde.
So könnte man zwar nicht alle mit dem Grundeinkommen
verknüpften Freiheitsideale direkt verwirklichen, aber es würden schon mehr Möglichkeiten geschaffen,
die auch zu mehr Innovationen und Kreativität führen. ..."
29.10.2015: n-tv.de:
Berliner verlost Grundeinkommen: Nichts muss, aber alles kann
Wenn es um das bedingungslose Grundeinkommen geht, werden die Menschen erstaunlich emotional.
Ein Internet-Projekt beflügelt die Debatte über Sinn und Unsinn neu - auch weil es so erfolgreich ist.
22.10.15: aargauerzeitung.ch:
Utopien sind reale Prozesse
In seiner Kolumne zur Volksinitiative über ein vom Staat ausbezahltes Grundeinkommen schreibt der ehemalige Bundesratssprecher Oswald Sigg, warum es eine Lebensversicherung würde und zieht Parallelen zur Entstehung der AHV und Pensionskasse.
Darin: "...
Derweil waren in Deutschland die Umtriebe der deutschen Sozialisten und Gewerkschafter mit ein Grund für den Reichskanzler Otto von Bismarck, ab 1883 zuerst eine Kranken-, dann die Unfall- und schliesslich die Altersversicherung einzuführen. Aus seinen Memoiren stammt der Satz: «Mein Gedanke war, die arbeitenden Klassen zu gewinnen, oder soll ich sagen zu bestechen, den Staat als soziale Einrichtung anzusehen, die ihretwegen besteht und für ihr Wohl sorgen möchte». ..."
16.10.2015: Bieler Tagblatt:
Das Grundeinkommen ist ein Angstfresser
Interview mit Daniel Häni
Darin: "...
Unter den Bedingungen der Zukunft gelte es, Arbeit nicht als Disziplinierungsmassnahme zu betrachten, sondern sie überhaupt erst zu ermöglichen ..."
18.10.2015: dradiowissen.de:
Monatsgehalt ohne Arbeit
Seit seinem 16. Lebenjahr gründet Michael Bohmeyer Start-ups im Internet, ist oft daran gescheitert und hatte dann doch Erfolg. Mit seinen Firmenanteilen finanziert er sich jetzt ein Grundeinkommen - das brachte ihn auf die Idee, auch anderen so etwas zu ermöglichen.
15.10.2015: vorwaerts.de:
Philip Kovce: „Es ist sozial, Arbeit abzuschaffen.“
Philip Kovce kämpft für das bedingungslose Grundeinkommen.
Auf der Frankfurter Buchmesse diskutierte er am Mittwoch darüber mit SPD-Vize Ralf Stegner.
Im Interview mit vorwärts.de sagt Kovce, warum es sozial ist, Arbeit abzuschaffen – und
warum das Grundeinkommen eine Chance für die SPD ist.
Darin: "...
Die SPD tut sich als Partei der Arbeit mit solchen Thesen schwer. Was raten Sie ihr?
Für die SPD ist das bedingungslose Grundeinkommen eine große Chance. Die Partei hat in
den vergangenen 150 Jahren gemeinsam mit der Arbeiterbewegung viel erreicht. Wenn es der SPD
jetzt gelänge, die Frage der menschlichen Arbeit von der Frage der bloßen Erwerbsarbeit zu lösen,
würde sie einen riesigen Innovationsschritt machen. Insofern die SPD den Umgang mit Arbeit zu
ihren Kernaufgaben zählt, ist sie für die Unterstützung
des Grundeinkommens eigentlich prädestiniert. Uns wird die Arbeit an sich niemals ausgehen.
Bei der reinen Erwerbsarbeit sieht es jedoch anders aus. ..."
10.10.2015: tagesanzeiger.ch: (Wikipedia: Tages-Anzeiger)
Sensationeller Mangel!
Der Wahlkampf 2015 fand nicht statt. Aus Angst vor der Zukunft beschränkten sich alle Parteien auf Show, statt Ideen zu diskutieren.
Darin: "...
Das Problem der Schweizer Politik ist: Alles ist kompliziert, unklar, transnational.
Also lässt man die Finger davon. Und baut Fahnenmasten, Hüpfburgen oder Verkehrsunfälle.
Kein Wunder, dass die einzige zukunftsweisende politische Debatte – das bedingungslose Grundeinkommen –
von krassen Aussenseitern lanciert wurde. ..."
11.10.2015: Neue Zürcher Zeitung:
«Raus aus der Sinnfinsternis der Lohnarbeit!»
Die Freiwilligenarbeit hat Zukunft, denn das Streben nach Autonomie und Selbstbestimmung nimmt zu. Der Arbeitspsychologe Theo Wehner sagt ein Umdenken voraus.
Darin: "...
Der Mensch sei ein tätiges Wesen, sagen Sie. Ist Geld nicht nach wie vor die grösste Motivation zu arbeiten?
Das Motiv, zu arbeiten, um ein Einkommen zu haben und damit auszukommen, ist trivial. Man kann das nun aber weiterdenken: Wenn das Auskommen gesichert ist, ist das Einkommen nicht mehr wichtig. Was wäre, wenn ich nicht arbeiten müsste und Einkommen und Arbeit getrennt wären? Das will ja das bedingungslose Grundeinkommen. Würden die Menschen dann noch tätig sein? Ich sehe in der Initiative ein Denkangebot, einen Kulturimpuls. Die Gegner glauben, wenn alle genau gleich viel Grundeinkommen erhielten, würde nicht mehr gearbeitet. Das glaube ich zutiefst nicht. ..."
12.10.2015: welt.de:
12.000 Euro für ein Leben voller Nichtstun?
Zwölf Monate ein bedingungsloses Grundeinkommen, 12.000 Euro. Ökonomischer Irrsinn oder Zukunftsmodell? Der Versuch mit einem Arbeitslosen soll zeigen, welche Wirkung das auf die Gesellschaft hätte. (Überarbeitete Version des Welt-Artikels von gestern. (wr)
11.10.2015: welt.de:
Der Versuchsmensch
Der Hamburger Joschua Gandert erhält für zwölf Monate ein bedingungsloses Grundeinkommen. Der Versuch soll zeigen, welche Wirkung dies auf die Gesellschaft haben könnte
9.10.2015: arbeitgeber.ch:
Schiffbruch für das bedingungslose Grundeinkommen
Die zuständige Kommission des Ständerats lässt an der Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen kein gutes Haar. Mit ihrer wuchtigen Ablehnung folgt sie dem Nationalrat sowie der Empfehlung des Arbeitgeberverbands.
Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerats (SGK-S) verweigert der Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen ihre Gefolgschaft. Mit 10 zu 0 Stimmen bei 1 Enthaltung könnte die Abfuhr deutlicher kaum sein. Damit ist nach dem Nationalrat auch ein Schiffbruch im Ständerat vorgezeichnet. [...]
Das von Sozialromantikern ersonnene bedingungslose Grundeinkommen schüfe ausserdem staatliche Abhängigkeiten, die den Bürgern die Gestaltung eines freien und würdigen Lebens verunmöglichen würde. Die Zeitung «Blick» hielt dazu fest: «Wenn der Staat das Grundeinkommen zahlt, lebt der Mensch in einer staatlich orchestrierten Einkommensdiktatur, in der die Freiheit zur Farce verkommt».
..."
28.9.2015: ze.tt:
In Alaska bekommt im Oktober jeder Einwohner 2072 Dollar geschenkt
Darin: "...
Das Geld bekommen beinahe alle der 710.000 Menschen. Einfach so. Weil sie da sind.
Die Kohle stammt aus den Gewinnen, die der Bundesstaat aus dem Ölhandel zieht.
Der Alaska Permanent Fund verwaltet das Geld und schüttet zum Ende eines jeden Jahres die
Dividende an die Bevölkerung aus. Der Geldbetrag errechnet sich grob aus aus dem Nettoertrag
des Fonds der vergangenen fünf Jahre abzüglich sämtlicher Verwaltungskosten.
Voraussetzung dafür, dass man Geld aus dem Topf bekommt: Man muss 1. ein Kalenderjahr lang
in Alaska gemeldet sein, 2. versichern, für immer dort wohnen bleiben zu wollen, und 3. keine
Vorstrafen im Register führen. Auch als Deutscher könnte man demnach nach Alaska übersiedeln und das Geld abgreifen.
2014 konnten so 641.489 Menschen 1884 Euro ergattern, der Betrag ist noch steuerpflichtig.
..."
2.10.2015: basicincome.org:
UNITED STATES: Leading economists and business people discuss Basic Income at the World Summit on Technological Unemployment
Basic Income was a primary topic of discussion at the World Summit on Technological Unemployment
at the Time Life Building in New York City on September 29th, 2015. Basic Income was endorsed at the event
by leading economists and business people, including former Labor Secretary, Robert Reich;
Nobel Laureate and Columbia economist, Joseph Stiglitz; principal software engineer for Tesla Motors, Gerald Huff; and several others.
1.10.2015: Neue Zürcher Zeitung:
Sergio Aiolfi:
Der Himmel kann noch etwas warten
Die Grundeinkommen-Initiative will, dass alle Bewohner der Schweiz monatlich
2500 Fr. erhalten – bedingungslos. Dieser selige Zustand wird angestrebt, bevor der Himmel auf Erden eingerichtet ist.
1.10.2015: deutschlandradiokultur.de:
Philip Kovce:
Das Existenzminimum ist unantastbar
Darin: "...
Grundrechte lassen sich nicht kürzen. Wer auf Hartz-IV-Sanktionen nicht verzichten will, hat den Regelsatz so zu
bemessen, dass auch nach Abzug der Sanktionen noch genügend Geld zum Leben bleibt.
Dass wir heute nicht einmal das Existenzminimum garantieren, zeugt weder von einer
liberalen noch von einer sozialen, sondern von einer ganz anderen Gesinnung: einer
Gutmenschengesellschaft, die besser zu wissen meint, was für den Einzelnen richtig ist.
Das Ende der Hartz-IV-Sanktionen wäre der Beginn einer sozialliberalen Gesellschaft,
das Vorspiel eines steuerfinanzierten bedingungslosen Grundeinkommens und ein wichtiger Schritt, unsere Demokratie lupenreiner zu machen. ..."
29.9.2015: capital.de:
Plädoyer für das Grundeinkommen
Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens vereint zwei Ideale: Freiheit und Solidarität. Von Daniel Häni und Philip Kovce
Darin: "...
Den ideologischen Streit zwischen Sozialismus und Liberalismus legt das bedingungslose Grundeinkommen bei.
Es versöhnt das sozialistische Herz mit dem liberalen Verstand, indem es beiden eine Stimme gibt. ..."
23.9.2015: faz.net:
„Ich bin überzeugt, dass uns die Arbeit nicht ausgeht"
Machen Roboter und Algorithmen den Menschen in der Arbeitswelt bald ersetzbar? Nein, sagt der Arbeitswissenschaftler Wilhelm Bauer vom Fraunhofer-Institut. Jedenfalls nicht alle.
11.9.2015: vdi-nachrichten.com: Verein Deutscher Ingenieure:
Experimente mit dem Grundeinkommen
Fünf niederländische Städte planen, ein Basiseinkommen zu zahlen, das die Lebenshaltungskosten deckt. Ob es ein Erfolg wird, hängt auch davon ab, ob die Bürger dann noch einen Beitrag für die Gesellschaft leisten.
25.9.2015: sueddeutsche.de:
Warum die neue Arbeitswelt ein bedingungsloses Grundeinkommen braucht
Uber fahren, Kleinstvermieter werden, digitale Mini-Aufträge erledigen: Immer mehr Selbständige leben eher von einzelnen Gigs als dauerhaften Jobs. Aber steuern wir damit in eine prekäre Zukunft?
24.9.2015: tagesanzeiger.ch:
Wer hinter der Grundeinkommensinitiative steht
Hinter der Initiative für ein Grundeinkommen stehen viele Prominente. Kein Thema ist die Nähe zum Esoteriker Rudolf Steiner.
23.9.2015: Neue Zürcher Zeitung:
Zitatenlese zum bedingungslosen Grundeinkommen:
«Weit weg von der realen Welt»
Der Nationalrat hat die Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen behandelt und abgelehnt. Das hochfliegende Anliegen führte im Rat zu einer Grundsatzdebatte über Arbeit, Verdienst und die Natur des Menschen.
NZZ:
Sozialsystem nicht auf den Kopf stellen
Der Nationalrat wird sich gegen die Volksinitiative aussprechen. Nur eine Minderheit bei SP und Grünen wird ihr zustimmen. Die Initiative sei unausgegoren und schädlich, so der Tenor in der Debatte.
Darin: "...
Mit 146 zu 14 Stimmen bei 12 Enthaltungen empfiehlt der Nationalrat die Volksinitiative «für ein bedingungsloses Grundeinkommen» zur Ablehnung. ..."
NZZ:
Irrtümer zur individuellen Freiheit
Der Nationalrat hat die Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen deutlich abgelehnt. Zu Recht. Die Schweiz darf sich keinesfalls auf solche Experimente einlassen.
23.9.2015: 20min.ch:
2500 Franken für jeden - alle Fraktionen dagegen
Die Mehrheit des Parlaments will kein bedingungsloses Grundeinkommen für alle. Besonders die ungeklärte Finanzierung sei problematisch.
23.9.2015: blick.ch:
Bedingungsloses Grundeinkommen fällt im Nationalrat durch
Für den abtretenden Zürcher SP-Nationalrat Andreas Gross ist das bedingungslose Grundeinkommen eine Utopie, aber keine Illusion. In den Augen der meisten anderen Ratsmitglieder ist die Initiative, die ein solches fordert, einfach nur brandgefährlich.
23.9.2015: derbund.ch:
Eine freiere Gesellschaft – oder der Ruin der Schweiz?
Im Nationalrat fällt die Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen durch. In der Umfrage von DerBund.ch/Newsnet erfährt das Anliegen grössere Unterstützung.
23.9.2015: Twitter.com:
"Because you have no economic rights, your other rights are infringed."
(Weil Sie keine ökonomischen Rechte haben, werden Ihre anderen Rechte verletzt.)
Scott Santens
23.9.2015: Neues Buch: orell füssli:
Häni / Kovce: Was fehlt, wenn alles da ist?
ISBN 978-3-280-05592-2
19,90 Euro
Darin:
Seite 13: Arbeit
Seite 15: Man könnte die Wirklichkeit der Arbeitsteilung strukturelle Nächstenliebe nennen.
Seite 16: Wenn ich davon lebe, was die anderen für mich leisten, bin ich gut beraten, dafür zu sorgen, dass sie sich freuen, für mich zu arbeiten.
Seite 17: Was uns fehlt, ist die Fähigkeit, mit dem real existierenden Überfluss angemessen umzugehen.
Seite 17: Das Grundeinkommen lässt die animalische Selbstversorgungsattitüde auffliegen.
Seite 18: Wer im Überfluss lebt, für den ist nicht das Herstellen, sondern das Verkaufen problematisch.
Seite 19: Wirtschaftskrise ist, wenn wir zu wenig Geld zum Konsumieren haben.
Seite 20: Das bedingungslose Grundeinkommen könnte dazu führen, dass die Sparquote sinkt, da es jene Existenzsicherung garantiert, wegen deren Gefährdung Menschen Geld zurückhalten, anstatt es auszugeben.
Seite 21: Sozial ist nicht, wer Arbeit schafft, sozial ist, wer sie abschafft.
Seite 23: Argument der Rifkin-Gegner:
Da wir immer länger leben und uns immer weniger vermehren, werde es infolge des demografischen Wandels einen Fachkräftemangel ohnegleichen geben. Immer weniger Berufstätige müssten für immer mehr Berufsunfähige sorgen, sodass es nicht zu Joberverlusten, sondern zu ungeahnter Jobnachfrage kommen werde.
Seite 25: Die Objektivität des Fachkräftemangels ist oftmals subjektiv. Unternehmen, die weniger bezahlen, als die Arbeitnehmer verlangen, leiden immer unter Fachkräftemangel. Wer auskömmlich bezahlt, muss sich keine Sorgen machen.
Seite 28: Die Erfolgsgeschichte zu ignorieren und uns weiterhin Fleiß und Schweiß aufzuzwingen, wäre tragisch.
Seite 28: Das bedingungslose Grundeinkommen lässt sich unter diesem Gesichtspunkt als Automatisierungsdividende verstehen.
Seite 28: Wir belohnen uns selbst dafür, Roboter erfunden zu haben.
Seite 28: Die Unterscheidung zwischen Arbeitszeit und Freizeit ist ein recht junges Phänomen.
Seite 29: Die Teilung von Arbeit und Leben ist zu einer Volkskrankheit geworden: der Work-Life-Schizophrenie.
Seite 29: Wir entwerten die Arbeit, wenn wir sie nicht als Lebenszeit verstehen. Ja mehr noch: Wir entwerten uns - und das, was wir bei der Arbeit tun.
Seite 29: Work-Life-Balance macht die Arbeit kleiner, als sie ist - nämlich zum bloßen Frondienst; sie macht das Leben kleiner, als es ist - nämlich zur bloßen Freizeit.
Seite 30: Wer nicht isst, kann auch nicht arbeiten.
Seite 31: Heute ist es oft kaum mehr möglich zu sehen, das man gebraucht wird, weil alles längst schon da ist.
Seite 32: Erst der gesättigte Mensch kann produktiv werden.
Seite 34: Faulheit ist keine anthropologische Konstante, sondern eine gesunde Reaktion des Sinn-Immunsystems auf als unsinnig, unwürdig und unnötig empfundene Tätigkeiten.
Seite 34: Wer sinnlos arbeitet, ist krank. Arbeitswilligkeit als hohler Trieb, als abgerichtete Existenzform, ist krankhaft. Arbeit ist zu tun, wird getan und erfüllt den Tätigen, wenn sie sinnvoll ist.
Seite 35: Arbeit ist nicht dafür da, gesichert, sondern erledigt zu werden.
Seite 35: Sinnvolle Tätigkeit ist niemals Drecksarbeit.
Seite 36: Gute Ideen konnte man sich noch nie leisten. Sie sind immer zu früh, immer zu teuer, immer zu gefährlich, immer unmöglich.
Seite 41: Wir leben in einer Arbeitsgesellschaft, die ihre Erfüllung als Freizeitgesellschaft findet.
Seite 42: Wir haben die Freiwilligkeit in die Freizeit outgesourct.
Seite 43: Die größten Motivationskiller sind laut Pink mangelnde Wertschätzung, Bevormundung, Belohnung und Bestrafung, mangelnde Information, Intransparenz, ungerechte Behandlung, Kontrolle und Aufsicht, Chefs und Vorgesetzte, die kein Vertrauen haben, falsches Lob, ungerechtfertigte Kritik, Misserfolg, fehlende Anerkennung.
Seite 45: Das Grundeinkommen ermöglicht faire Konkurrenz. Das Grundeinkommen braucht es, damit wir unternehmerisch loslegen können, ohne dabei Existenzen zu gefährden.
Seite 45: Ich kann niemanden wirklich zur Verantwortung ziehen, wenn ich weiß, dass er abhängig ist und sein Einkommen benötigt, um seine Familie versorgen zu können.
Seite 47: Unsere heutigen Vorstellungen von Druck gehen davon aus, dass es der Existenzdruck sei, der zu Höchstleistungen motiviere.
Seite 47: Deshalb wirkt Existenzdruck hemmend auf Kreativität, Engagement, Innovation, Gesundheit, Sozialfähigkeit.
Seite 48: Das Grundeinkommen stärkt die Mitarbeiter gegenüber den Unternehmen, die sie schlecht behandeln.
Seite 49: Mit einem Grundeinkommen ist es nicht mehr möglich, zu sagen: "Ich würde zwar gerne, kann aber nicht."
Seite 49: Die Überzeugungskraft einer Idee würde in den Vordergrund treten und die Bestimmungsmacht des Geldes in den Hintergrund.
Seite 49: Wer etwas mit Freude macht, hat einen höheren Wirkungsgrad.
Seite 52: Das bedingungslose Grundeinkommen schützt die Arbeit vor Fremdmotiven und uns selbst damit vor Faulheit.
Seite 53: Faulheit ist eine Rebellion gegen real existierende Sinnlosigkeit.
Seite 55: Wer sich mit dem, was er tut, nicht identifizieren kann, läuft Gefahr, sich mit Faulheit zu infizieren.
Seite 57: Die effizienteste Methode, Menschen hilflos zu machen, spricht ihnen ihre Fähigkeiten ab und führt sie danach an der kurzen Leine.
Seite 57: Menschen mit Existenzangst sind am einfachsten manipulierbar.
Seite 58: Das Grundeinkommen organisiert die Befreiung der Arbeit.
Seite 58: Arbeit macht frei, wenn Freiheit die Bedingung der Arbeit ist. Die Bedingung der Freiheit der Arbeit realisiert das bedingungslose Grundeinkommen.
Seite 73: Macht
Seite 76: Was tun wir, wenn wir nicht mehr arbeiten müssen? Das fragt der Soziologe. Was tun wir, wenn alle anderen für uns arbeiten? Das fragt der Ökonom. Der Nachbar, der Neider und der Nihilist fragen: Würde überhaupt noch jemand arbeiten, wenn für sein Einkommen gesorgt wäre? Der Pessimist fragt: Und wer macht dann die Drecksarbeit? Der Konservative fragt: Kämen dann nicht alle Ausländer? Der Philosoph fragt: Was ist Arbeit? Und der Pädagoge fragt: Sollten wir das bedingungslose Grundeinkommen nicht doch an Bedingungen knüpfen?
Seite 79: Das bedingungslose Grundeinkommen sorgt dafür, dass vieles, was heute von Staats wegen geregelt ist oder geregelt werden soll, den Bürgern zur freien Entscheidung überlassen werden kann. Sind sie grundsätzlich abgesichert, besteht weniger Bedarf, sie zusätzlich abzusichern und dadurch einzuschränken.
Das Grundeinkommen schafft die Grundlage dafür, dass die Arbeitszeit nicht künstlich verkürzt werden muß, sondern dass frei nach Bedarf und Bedürfnis gearbeitet werden kann. In der Grundeinkommensgesellschaft ist Arbeit nicht mehr das, was man muss, sondern das was man will. Arbeit ist der Beitrag, den ich leisten will, nicht die Pflicht, der ich zum Überleben nachkomme.
Das Grundeinkommen verlangt keinen Mindestlohn.
Seite 80: Das Grundeinkommen schafft die Freiheit, den Unternehmen, deren Chefs übermäßig abzocken, den Rücken zuzukehren.
Seite 81: Denn das Grundeinkommen ist all jenen ein Affront, die darin, dass jeder für sich selbst sorgen können muss, Würde und Wert des Menschseins bestimmt sehen.
Seite 82: Dass jeder Amerikaner seinen american dream realisieren will, der darin besteht, das zu tun, was ihn erfüllt, scheint kaum infrage zu stehen - und vor diesem Hintergrund erübrigt sich sofort der Verdacht, dass mit einem Grundeinkommen niemand mehr arbeiten würde. Natürlich arbeitet man dann noch - man tut eben das, was man eigentlich immer schon tun wollte. Man lebt seinen Traum.
Seite 83: Politiker erhalten bereits eine Art bedingungsloses Grundeinkommen.
Seite 85: Es ist nicht die Aufgabe des Politkers, die intellektuelle Vorhut des Landes zu sein.
Seite 85: Der Staatsapparat ist nicht das initiative Organ der Demokratie.
Seite 89: Das Individuum ist leistungsmäßig nicht mehr mit seiner Familie, sondern mit allen Menschen rund um den Globus verbunden.
Seite 91: Das bedingungslose Grundeinkommen ist eine Individualisierungsinvestition.
Seite 91: Das Grundeinkommen ist deshalb unattraktiv für jene, die gerne die Guten sind und den anderen etwas gönnen. Das Grundeinkommen beendet die Kultur der Almosen.
Seite 92: Wer verteilt hat Macht. Wer empfängt, fühlt sich verpflichtet.
Seite 94: Dieser Gedanke kehrt das klassische Prinzip der Subsidiarität um: Es geht nicht mehr um Hilfe zur Selbsthilfe, nicht mehr darum, wie ich meine Aufgaben am besten lösen kann, sondern es geht um Hilfe zur Fremdhilfe, darum, wie ich anderen dazu verhelfen kann, mir zu helfen. Ich bin nicht mehr für mich, sondern für andere, und andere sind für mich tätig. Das sind die real existierenden Sozialleistungen, die wir füreinander erbringen.
Seite 96: Ungerecht ist vielmehr, nicht zu sehen, was wir leisten, selbst wenn wir nicht lohnarbeiten. Es ist ungerecht, so zu tun, als wäre ausschließlich Erwerbsarbeit Arbeit.
Seite 98: Im Mittelalter tritt die Bestimmung des Menschen von außen als Schicksal an ihn heran. Er ist schicksalsohnmächtig. Diese Schicksalsergebenheit begründet zugleich seine Würde. Die Würde der Neuzeit liegt in der Schicksalsmächtigkeit. In der Gestaltung unseres Schicksals liegt heute unsere Würde.
Seite 99: Es gibt kein besseres entwicklungspolitisches Instrument als das bedingungslose Grundeinkommen.
Seite 100: Jedes Land, das Interesse an einer funktionierenden Gesellschaft hat und die Auswanderung seiner Einwohner verhindern will, wird an einem Grundeinkommen früher oder später nicht vorbeikommen.
Seite 102: Das Grundeinkommen ist sozialistischer als jeder Sozialismus, da es jedem einen Mindestbetrag unabhängig von seiner Leistung und unter Ausschluss von Arbeitszwang garantiert, ohne dabei auf die markwirtschaftliche Wertschöpfung samt der ihr innewohnenden Kraft der Innovation und Rationalisierung zu verzichten. Damit ist das Grundeinkommen zugleich kapitalistischer als jeder Kapitalismus, da es jeden mit einer Konsumpauschale ausstattet, durch die sich der ökonomische Wettbewerb erst wirklich frei - weil sozial abgesichert - entfalten kann.
Seite 103: Das Grundeinkommen muss nicht bezahlt, sondern verstanden werden. Es handelt sich monetär um ein Nullsummenspiel. Es ist kein zusätzliches, sondern ein grundsätzliches Einkommen. Es führt nicht zu mehr Geld auf dem Konto, sondern dazu, dass sich das Geld auf dem Konto anders zusammensetzt. Neu auf dem Kontto ist das bedingungslose Grundeinkommen. Dafür sinken in der Regel die bisherigen Einkommen um die Höhe des Grundeinkommens. Der Kontostand bleibt gleich.
Seite 106: Wessen Existenz gesichert ist, der steht ungleich freier da als jener, dessen Existenz ständig infrage steht. Wer etwas tun muss, ist gegenüber jemandem, der etwas tun will, nicht gleichermaßen zurechnungsfähig. Handeln aus Not beschränkt die Verantwortlichkeit. [...] Freier Wille macht schuldfähig.
Seite 107: Macht hat in Zukunft, wer etwas kann, was Maschinen nicht können. Macht hat, wer selbst denkt. Macht hat, wer frei entscheidet. Macht hat, wer nicht muss. Das bedingungslose Grundeinkommen ermächtigt zur Selbstermächtigung. Die Macht wird umverteilt. Sie liegt nun ganz und gar in den Händen des Einzelnen.
23.9.2015: tageswoche.ch:
Die Idee eines Grundeinkommens spaltet die Linke
Die Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen hat in Bundesbern kaum Befürworter. Die Initianten aus Basel gehen derweil in die Offensive. Von Jeremias Schulthess
Darin: "...
Die Idee des Grundeinkommens ist einfach erklärt: Jede Bürgerin, jeder Bürger erhält einen Beitrag vom Staat, den er oder sie für die Lebensexistenz braucht – ohne jegliche Bedingung. Das Geld kommt nicht auf den Lohn obendrauf, der Beitrag soll einen Teil des Lohns ersetzen. Für die meisten würde sich deshalb finanziell nichts ändern. Diejenigen, die einer Erwerbsarbeit nachgehen, erhalten in etwa ihren gleichen Lohn, diejenigen, die nicht arbeiten, erhalten den existenzsichernden Teil der Sozialhilfe ohne Auflagen. ..."
23.9.2015: tagesanzeiger.ch:
Vorhang auf fürs Grundeinkommen
2500 Franken einfach so auf die Hand: Die Initiative hat ihren ersten Auftritt im Parlament. Acht Fragen zu einer wirklich revolutionären Idee.
Termin: 2.10.2015, 19 Uhr: Filmmuseum Potsdam:
"Dann arbeitet ja niemand mehr in der Tierfabrik"
Würde und Recht für Mensch und Natur durch Direkte Demokratie, Kunst und Grundeinkommen
Vortrag und Gespräch mit Michael Wimmer, Götz Werner und Johannes Stüttgen
21.9.2015: migrosmagazin.ch:
«Wir sollten Arbeits- und Freizeit nicht trennen»
Nächstes Jahr stimmt die Schweiz über ein bedingungsloses Grundeinkommen ab. Sind wir darauf angewiesen, weil uns Roboter bald die Arbeit wegnehmen? Oder weil wir endlich die Künstlerin oder den Wissenschaftler in uns entdecken wollen? Oder weil wir ganz einfach faul sind? In ihrem Buch «Was fehlt, wenn alles da ist?» geben Daniel Häni und Philip Kovce auf diese Fragen überraschende Antworten.
Interview
Darin: "...
Warum sollte das Grundeinkommen ohnehin kommen?
Häni: Die Wirtschaft ist darauf angewiesen, dass die Menschen konsumieren. Wenn jedoch immer mehr Jobs von Maschinen erledigt werden, dann muss man den Menschen ein Grundeinkommen gewähren, damit sie sich weiterhin Güter und Dienstleistungen kaufen können.
[...]
Häni: Bedingungslosigkeit bedeutet Machtumverteilung. Wer gegen das bedingungslose Grundeinkommen ist, der ist dagegen, dass andere selbstbestimmter leben können. [...]
Kovce: Ja, aber der Sozialstaat droht immer mehr zu einem Schmierentheater zu verkommen. Die einen müssen so tun, als ob sie nicht arbeiten könnten, obwohl sie arbeiten wollten. Und gleichzeitig müssen andere begutachten, ob diese Menschen ihr Nichtkönnen glaubwürdig darstellen. Das Ganze ist hochgradig absurd [...]
Die Finanzierung ist ein Nullsummenspiel. Was der Staat für das Grundeinkommen ausgibt, sparen er und die Unternehmen anderswo ein. Die Gesamtkosten bleiben gleich. [...]
Unternehmen würden weniger Geld für Werbung und Marketing ihrer Produkte aufwenden und mehr fürs Anwerben guter Mitarbeiter. Dazu wären sie durch den freien Markt gezwungen. Was könnte uns Besseres passieren, als dass sich Unternehmen für Mitarbeiter attraktiv machen müssen? [...]
Work-Life-Balance ist ein Schlagwort, das auf dem geistigen Niveau des Mittelalters erfunden wurde. Es tönt so modern, ist jedoch in den Begriffen einer Sklavengesellschaft gedacht. Nur Sklaven oder ausgebeutete Landarbeiter mussten sich überlegen, was sie in den wenigen Stunden Freizeit, die sie hatten, eigentlich machen wollten. Das Grundeinkommen hingegen führt dazu, dass es nie mehr Freizeit gibt, weil alle Zeit frei gestaltet werden kann. [...]
Viele Menschen haben tatsächlich das Gefühl, sie würden am liebsten töpfern, gärtnern, musizieren oder was auch immer. Sie leben in einer Illusionsblase, in der sich alles Kreative ansammelt und als Ausrede für die unbefriedigende Erwerbsbiografie herhalten muss. [...]
Das Grundeinkommen würde somit die Lebenslüge von vielen zertrümmern? [...]
Wir müssen keinen Kultursektor subventionieren, in dem jeder Künstler glaubt, das Anrecht zu haben, von seiner Arbeit leben zu können. Das Grundeinkommen löst den Kunstmarkt als Existenzsicherungsbörse auf, erhöht den inneren Leidensdruck – und führt endlich dazu, dass wir Kunst allein aus künstlerischen Gesichtspunkten begutachten können.
Häni: Das konstruktive Leiden der Künstler und Erfinder hängt mit der Sache selbst zusammen, nicht damit, dass sie kein Geld haben. Existenzangst wiederum führt in den allermeisten Fällen zu destruktivem Leiden. Das wollen wir beenden. [...]
Das Grundeinkommen als Hausfrauenlohn oder Herdprämie zu deuten, ist ein irres Manöver emanzipationsresistenter Männer und paradoxerweise auch extremer Feministinnen, die eine Abhängigkeit beschwören, die das Grundeinkommen eben gerade auflöst. [...]
Das Grundeinkommen wird nicht mit einer Revolution, sondern pragmatisch und in kleinen Schritten kommen. Irgendwann werden wir einsehen, dass es anders gar nicht mehr geht. Sei es, weil die Wirtschaft ohne Kaufkraft kollabiert. Sei es, weil die Kreativität ohne Existenzsicherung stockt. ..."
19.9.2015: bzbasel.ch:
Was das bedingungslose Grundeinkommen in der Schweiz bewirken würde
Zwei Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens erklären, wieso die Annahme der 2013 lancierten Initiative für mehr Innovation in der Schweiz sorgen würde. Ihr Buch «Was fehlt, wenn alles da ist?» ist ab Dienstag im Buchhandel erhältlich.
Darin: "...
Philip Kovce: Heute ist es ein soziales Drama, wenn man die Stelle verliert und das Einkommen wegbricht. Mit dem Grundeinkommen wäre es ein Happy End: Die Zusammenarbeit wird dann beendet, wenn sie nicht mehr sinnvoll ist. Aber das Einkommen bricht nicht weg, da es an die Existenz und nicht mehr nur an die Erwerbsarbeit gekoppelt ist. Viele werden sich selbst aus ihrem Job rauswerfen, den sie unsinnig finden [...]
Daniel Häni: Ja, das Drama der Freiheit. Das Leben kann nur den Sinn haben, den ich ihm gebe. Diese Selbstbestimmung ist anstrengend. Der spannendste Akt des Dramas besteht darin, dass sich die Unternehmen darum bemühen müssen, sinnvolle Arbeit anzubieten. Sie können die Not nicht mehr ausnützen, die sich wegen der Existenzsicherung durch Erwerbsarbeit ergibt. [...]
Angenommen, ein römischer Kaiser hätte das Grundeinkommen eingeführt und es hätte bis heute Bestand. Glauben Sie ernsthaft, wir wären technologisch weiter fortgeschritten? [...]
Ist das Grundeinkommen einmal da, muss niemand mehr für den Sozialstaat kämpfen. Werden damit alle linken Parteien obsolet? Oder die ganze Politik? [...]
Wie wollen Sie eigentlich verhindern, dass die Schweiz wegen des Grundeinkommens völlig überrannt wird?
Häni: Das Einwanderungsgesetz regelt die Migration. Und die Frage nach der Grundeinkommensberechtigung lösen wir am elegantesten mit einer Frist für Zu- und Auswanderer. ..."
20.9.2015: grundeinkommen.ch:
Kultur – Koste es, was es wolle!
Interessante Doku zur Finanzierung von Kulturarbeit mit Fluchtpunkt bedingungsloses Grundeinkommen (ab Min. 48)
16.9.2015: grundeinkommen.ch:
Grundeinkommens-Debatte im Schweizer Parlament
Der Schweizer Nationalrat debattiert am 23. September 2015 über die Volksinitiative «Für ein bedingungsloses Grundeinkommen». Er wird darüber beraten, welche Abstimmungs-Empfehlung er dem Stimmvolk geben will.
18.9.2015: deutschlandfunk.de:
Arbeiten am Traum der solidarischen Gesellschaft
1.000 Euro, jeden Monat einfach so bekommen - und das für jeden Bürger.
Das ist die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens. Immer mal wieder wurde
über diese Idee diskutiert, der 30-jährige Jungunternehmer
Michael Bohmeyer probiert es aus. Per Crowdfunding sammelt er Geld - und verlost ein Grundeinkommen.
15.9.2015: oekonomenstimme.org:
Welche Effekte hätte ein bedingungsloses Grundeinkommen für Deutschland?
Die Einführung eines aufkommensneutralen, bedingungslosen Grundeinkommens
in Höhe des Hartz IV Niveaus könnte für Deutschland durch eine Einheitssteuer mit einem Steuersatz
von knapp 70 Prozent finanziert werden, wie dieser Beitrag zeigt.
Es hätte eine starke Umverteilung zugunsten geringer Einkommen
sowie einen Rückgang des Arbeitsangebots um knapp fünf Prozent zur Folge.
Darin: "...
Die Simulationen ergeben, dass, um Budgetneutralität zu erreichen,
der Einheitssteuersatz auf 68,9 Prozent festgesetzt werden müsste. Da dieser
die Sozialversicherungsbeiträge beinhaltet, ist er beispielsweise mit dem Steuersatz
zu vergleichen, den ein Alleinstehender mit 40.000 Euro zu versteuerndem Jahreseinkommen, auf einen zusätzlichen Euro zahlen muss.
Im aktuellen Steuersystem beträgt dieser rund 36 Prozent zuzüglich etwa 21 Prozent Sozialversicherungsbeiträgen, also insgesamt 57 Prozent.
[...]
Fazit
Unsere Studie widerlegt die beiden Hauptargumente gegen das bedingungslose Grundeinkommen.
Das erste Argument behauptet, dass das bedingungslose Grundeinkommen nicht finanzierbar sei.
Habermacher und Kirchgässner (2013) schließen ihren Artikel mit der Bemerkung "ein garantiertes Mindesteinkommen
ist entweder zu niedrig, um (ohne zusätzliches Einkommen) ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, oder,
falls es dazu hoch genug ist, nicht finanzierbar". Unsere Studie zeigt, dass ein Grundeinkommen auf Höhe des
soziokulturellen Existenzminimums in Deutschland finanzierbar wäre. Das zweite Argument besagt, dass Anreize
zu Arbeiten zu stark reduziert würden. Unsere Studie zeigt, dass trotz eines Rückgangs von Arbeitsstunden,
eine Finanzierung durch eine Einheitssteuer von knapp 70 Prozent möglich wäre. Allerdings hätte eine solche
Reform eine starke Umverteilung von Besser- zu Geringverdienern zur Folge und würde mit einem starken
Arbeitsrückgang außer für Personen im untersten Einkommensdezil einhergehe. Insbesondere Frauen würden
durchschnittlich deutlich weniger arbeiten. Finanziell würden besonders Alleinstehende mit mehreren Kindern profitieren.
Diese Ergebnisse sollten bei Diskussionen über die Wünschbarkeit eines bedingungslosen Grundeinkommens
mit Gegenfinanzierung durch eine Flat Tax berücksichtigt werden. ..."
14.9.2015: grundeinkommen.ch:
Orell Füssli druckt Grundeinkommen
Orell Füssli druckt die Schweizer Franken und jetzt auch das Buch zum Grundeinkommen. Ab 22. September 2015 im Buchhandel.
Termin: 17.9.2015: Washington: Basic Income Action Launch Party
WHEN
September 17, 2015 at 7pm - 9pm
WHERE
Prequel DC
918 F St NW
Washington DC, DC 20004
United States
9.9.2015: Facebook.com:
Bedingungsloses Grundeinkommen Eisenach:
Sascha Liebermann ("Aus dem Geist der Demokratie: Bedingungsloses Grundeinkommen", Seite 157):
Lukas Rühli: "Zu glauben, auch ein heranwachsender Mensch unternehme ohne den Druck, Geld zu verdienen,
genügend, um sich langfristig nicht selber zu entmündigen, ist jedoch naiv."
Sascha Liebermann kommentiert: "Wer entmündigt wen an dieser Stelle, wenn behauptet wird, es bedürfe dieses Drucks?"
8.9.2015: taz:
20.5.2014: thepricklyperch.com: Satire Australien:
23-year-old who hates his job just going to stick it out for the next 47 years
Daniel Sawyer, a recent starter at ANZ Bank who hates every aspect of his new job, has told his friends
and family that even though he wishes he were dead every time his alarm clock goes off, he is just going to stick it out for the next 47 years.
“I took this job because I didn’t know what else to do,” said the 23-year-old, who even hates going
to sleep because once he is asleep, the next thing he has to do is go to work.
“I’m not interested in the work whatsoever but the pay is decent, it’ll look OK on my resume
and 47 years isn’t that long when you break it down into 15 year chunks.”
When asked about his hobbies and work-life balance, Sawyer told reporters that after
work he enjoys coming home and checking Facebook before bed.
Termin: 16.9.2015, 19 Uhr: Waidhofen/Ybbs: Österreich:
Bedingungsloses Grundeinkommen - Zukunft oder Spinnerei?
Vortrag Helmo Pape
1972 geboren und von Beruf eigentlich Tischler, kam er über eine bautechnische Ausbildung und eine Kündigung
in die Finanzbranche. Kredite und Veranlagungen wurden der Kern seiner 10-jährigen selbstständigen
Tätigkeit in Wien und Kärnten. Seit 2007 lebt er in Maria Enzersdorf bei Wien und bringt sich
als Gemeinderat in die Kommunalpolitik mit ein. Bis 2014 war er tätig im Treasury Department
der ERSTE Group. Dort ereilte ihn die Finanzkrise von 2008 mit den fundamentalen Fragen:
„Wird das System kippen? Wenn ja, was dann?“. Da er darauf keine Antwort wusste, musste er eine
finden. Dafür gab er die gut entlohnte Anstellung im Derivatehandel auf. Auf die Frage,
wie er sein Leben finanziert, antwortet er: "Aktuell bin ich ohne Erwerbsarbeit,
aber nicht arbeitslos. Ich halte Vorträge und Diskussionsrunden über das
bedingungslose Grundeinkommen, pflege meine Mutter,
engagiere mich in meiner Gemeinde, plane mit meiner Freundin ein Co-Housing-Projekt
und den Rest der Zeit versuche ich ein besserer Mensch zu werden."
Termin: 20.9.2015: Hacker Dojo Large Event Room
599 Fairchild Drive, Mountain View, CA:
Slepak and Uhrig on Group Income and Group Currency
Greg Slepak and Travis Uhrig will present two blockchain-based methods that a group can use to provide members with a basic income.
The first, Group Currency is a framework by which a group can provide members with a basic income
through the creation of a new currency. Circles (presented by Martin Köppelmann on Sept 6), is an example of a group currency.
7.9.2015: tagesanzeiger.ch:
«Mehr Freizeit wird zum Innovationsmotor»
Bruno Giussani, Direktor der Innovationskonferenz TED, sagt, die Digitalisierung
verschärfe die Ungleichheit. Eine Lösung sei das bedingungslose Grundeinkommen.
7.9.2015: grundeinkommen.ch:
Mehr Freizeit wird zum Innovationsmotor
Der Direktor der Innovationskonferenz TED sagt, die Digitalisierung verschärfe die
Ungleichheit. Eine Lösung sei das bedingungslose Grundeinkommen. Es kann also ganz
gut sein, dass das bedingungslose Grundeinkommen in gar nicht allzu langer Zeit aus
ganz pragmatischen Gründen eingeführt werden wird.
Termin: 29.9.2015, 19 Uhr: Berlin:
Was fehlt, wenn alles da ist? Das Grundeinkommen im Kreuzverhör
Lesung und Verhör
Angeklagt ist die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens. Sie verführt die Menschen und lässt das bestehende politische und wirtschaftliche System auseinanderbrechen.
Anklagepunkte sind: Verstoß gegen die Menschenwürde, Verleitung zum Nichtstun, Diebstahl am Volkseinkommen, Verheißung des Paradieses.
Die beiden Autoren inszenieren ein Kreuzverhör mit Anklage und Verteidigung. Mehrere Anklägerinnen und Ankläger können auftreten. Sammelklagen werden verlesen und behandelt. Dem Publikum obliegt der Richter(*innen)spruch.
4.9.2015: taz.de:
„Keine Drangsalierer“
Der Grünen-Abgeordnete Wolfgang Strengmann-Kuhn hat während der Sommerpause vier Tage im Jobcenter hospitiert. Er sagt: Die Klischees stimmen nicht.
Darin: "... Wie sähe so eine Existenzsicherung im Idealfall aus?
WSK: Mein Vorschlag wäre, dass jede und jeder 400 Euro als Basis erhält, als Minimum und unabhängig davon, ob man sich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellt oder nicht. Dann entstünden auch keine Versorgungslücken, weil man erst auf die Bewilligung warten muss. Menschen, die sich dann arbeitslos melden, könnten noch einmal zehn Prozent zusätzlich bekommen – also 40 Euro. Die Bestrafungslogik der Sanktionen würde umgedreht hin zu einem positiven Anreiz.
400 Euro sind ein Euro mehr als der jetzige Hartz IV-Regelsatz. Wären da schon Wohnkosten enthalten?
WSK: Plus zehn Prozent für diejenigen, die sich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen. Wohnkosten sind da nicht mit drin. Die würden zusätzlich je nach Bedarf, der ja sehr unterschiedlich sein kann, gewährt. ..."
Termin: 23./24.9.2015:
Der Schweizer Nationalrat berät und stimmt ab über das bedingungslose Grundeinkommen:
Chronologisches Programm Nationalrat (pdf, 18 Seiten)
Seite 13 und Seite 15
28.8.2015: The New York Times:
Rethinking Work
HOW satisfied are we with our jobs?
Gallup regularly polls workers around the world to find out. Its survey last year found that almost 90 percent of workers were either “not engaged” with or “actively disengaged” from their jobs. Think about that: Nine out of 10 workers spend half their waking lives doing things they don’t really want to do in places they don’t particularly want to be.
25.8.2015: taz.de:
Hartz-IV-Gegner Ralph Boes in Berlin
Aktivist im Revolutionsmodus
Manche nennen ihn Selbstdarsteller: Boes trägt seinen Hungerstreik aus Protest gegen
die Sanktionen des Jobcenters vor das Brandenburger Tor.
24.8.2015: wienerzeitung.at:
"Jedem sein Taschengeld"
Der britische Ökonom Guy Standing im Interview über ein bedingungsloses Grundeinkommen
"...
Momentan sind Millionen von Europäern im Prekariat, vor allem junge Leute.
Sie leiden unter ständiger Unsicherheit und psychischem Druck. Doch das Schlimmste ist,
dass sie ihre Würde verlieren. Wenn sie um finanzielle Beihilfen ansuchen, werden sie zu einer Art Bettler.
Sie haben das Gefühl, ihren Werdegang nicht selbst bestimmen zu können, sondern
auf das Wohlwollen anderer angewiesen zu sein. [...]
Seien wir ehrlich: Wir können auf lange Sicht keine unbegrenzte Zuwanderung
ermöglichen. Stattdessen sollten wir aufhören, dem Steigen der Flüchtlingszahlen
und den Kriegen untätig zuzusehen. In Europa sind so viele reiche Länder, die ihre
wirtschaftliche Kraft nützen könnten, um in den Gebieten,
die von Abwanderung betroffen sind, bessere Lebensbedingungen zu schaffen.
Dann würden die Leute in ihren Ländern bleiben wollen. [...]
Wir haben in Indien Pilotprojekte durchgeführt, in denen alle Dorfbewohner
ihr monatliches Grundeinkommen bekommen haben - und zwar unabhängig von ihrem Geschlecht,
Gehalt oder Beschäftigungsstatus. Kaum hatten sie ihre Grundsicherheit,
haben sie begonnen, Tiere zu züchten, ihre Kinder in die Schule zu schicken und gemeinsam
Sanitäranlagen zu finanzieren. [...]
Momentan leben Millionen von Leuten in ganz Europa in wirtschaftlicher Unsicherheit.
Das nährt Stress, Krankheit, Zorn und Anomie, was einem Gesellschaftsverband auf keinen
Fall guttut. Wütende, verzweifelte Menschen glauben leider oft, in rechtspopulistischen Parteien Zuflucht zu finden.
Wenn wir also keine Basissicherheit für jeden von uns schaffen, erwarten uns unliebsame politische Entwicklungen.
[...]
Ich schlage vor, sich langsam auf ein echtes Grundeinkommen zuzubewegen.
Zu Beginn könnte man einen bescheidenen Betrag von 30 Prozent des Medianeinkommens auszahlen.
Das ist leistbar und kann auch schrittweise passieren. Zusätzlich dazu würden Behinderte,
Mütter und Senioren weitere Beihilfen erhalten. Mit der Zeit sollte man den Betrag auf 60 Prozent des Medians erhöhen.
..."
Wenn Newton nicht faul unter dem Baum gelegen hätte ...
24.8.2015: grundeinkommen.ch:
Mehr Faulheit wagen!
Wolf Lotter in brand1
Darin: "...
Es geht in Wahrheit nicht ums Geld, es geht um das Beibehalten eines überkommenen Welt- und Menschenbildes. Der Faule muss zur Arbeit gezwungen werden, weil er ein schlechtes Beispiel für den Rest der Untertanen abgibt, die man heute Bürgerinnen und Bürger nennt, aber das ist nicht so gemeint, keine Sorge. Im absolutistischen Frankreich, wo der moderne Staat entwickelt wurde, sperrte man Leute, die keiner Lohnarbeit nachgingen, ins Arbeitshaus. Und bis heute gilt als wichtigste Aufgabe des Staates, die Bürger in sinnvolle Arbeit zu bringen, notfalls zu zwingen. Auch dabei geht es nicht um Geld, sondern um Macht und Gewalt. Das ist irrational, also gefährlich und dumm. ..."
21.8.2015: grundeinkommen.ch:
Daniel Häni / Philip Kovce:
Was fehlt, wenn alles da ist?
Die beiden Autoren lesen und performen u.a. in: Zürich, Hamburg, Berlin, Hannover, Frankfurt, Göttingen, Kassel, Witten, Bochum, Rotterdam, Alfter, Freiburg, Wien, Graz.
Leseprobe (pdf, 11 Seiten)
Darin: "...
Seite 3: Was tun wir, wenn wir nicht mehr arbeiten müssen? Das fragt der Soziologe. Was tun wir, wenn alle anderen für uns arbeiten? Das fragt der Ökonom. Der Nachbar, der Neider und
der Nihilist fragen: Würde überhaupt noch jemand arbeiten,
wenn für sein Einkommen gesorgt wäre? Der Pessimist fragt:
Und wer macht dann die Drecksarbeit? Der Konservative fragt:
Kämen dann nicht alle Ausländer? Der Philosoph fragt: Was ist
Arbeit? Und der Pädagoge fragt: Sollten wir das bedingungslose
Grundeinkommen nicht doch an Bedingungen knüpfen? Das
bedingungslose Grundeinkommen fragt jeden Einzelnen nach seiner Frage. [...]
Seite 6: Das Grundeinkommen schafft die Grundlage dafür, dass die Arbeitszeit nicht künstlich verkürzt werden muss, sondern dass
frei nach Bedarf und Bedürfnis gearbeitet werden kann. In der
Grundeinkommensgesellschaft ist Arbeit nicht mehr das, was
man muss, sondern das, was man will. Arbeit ist der Beitrag, den
ich leisten will, nicht die Pflicht, der ich zum Überleben nachkomme.
[...]
Das Grundeinkommen verlangt keinen Mindestlohn. Einen
Mindestlohn braucht es nur, solange es kein Grundeinkommen
gibt. Einen Mindestlohn braucht es dort, wo Menschen von der
Arbeit abhängig sind und deshalb einen Mindestpreis für ihre
Arbeit fordern müssen. [...]
Seite 10: In den USA wird das Grundeinkommen als liberales Versprechen angesehen, das jedem ermöglicht, das zu tun, was er will. ..."
18.8.2015: youtube.com:
What would you do if you never had to worry about money? (7 Min)
There's a clock counting down to the biggest upset in human civilization since the Industrial Revolution: The day when governments around the world begin paying their citizens a monthly salary just for being alive. Some people think such an idea is radical; many think it's simply impossible. In a new video essay for Fusion, filmmaker Adam Westbrook reveals why a Universal Basic Income might actually be inevitable - and happening a lot sooner than we think.
19.8.2015: dhm.de:
Datenbank des Deutschen Historischen Museums in Berlin:
Do 56/2217.10 // GOS-Nr. D2006094
"... München, Pfingsten 1919.
Aufruf an Deutschlands Volk!
Eine Botschaft von der wahren Menschenwürde!
Krieg dem Arbeitsvampyr!
Abschaffung der Armut, nicht des Reichtums!
Jedem Deutschen eine lebenslängliche staatliche Rente von monatlich 80 Mark, als erste notwendige Lebensgrundlage. Personen unter 23 Jahren 50 Mark, solche unter 12 Jahren 30 Mark.
Jeder Deutsche ein Besitzender! ..."
Antibolschewistische Flugschrift von Fritz von Trützschler mit Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen