"Mehr als vollbeschäftigt"
Erst ein an jeden frei von irgendwelchen Bedingungen ausgezahltes Grundeinkommen könnte der Anfang sein für die Entstehung einer wirklichen Gesellschaft freier BürgerInterview mit Philip Kovce
Interview mit Philip Kovce
'... Fabriken, in denen fast ausschließlich Roboter arbeiten
und nur noch wenige Menschen die Maschinen überwachen,
sind bereits Realität. Beim Siemens-Elektronikwerk in
Amberg sind sämtliche Prozesse IT-gesteuert, auch bei
Thyssenkrupp und Maserati sieht man in mancher
Produktionshalle nur wenige Menschen. Kein Wunder,
dass sich immer mehr Menschen Sorgen um ihren Job machen.
Das Start-up Ewa aus Essen sieht deshalb Marktchancen für
eine private Arbeitslosenversicherung.
Unter dem Motto "Grundeinkommen per Versicherung" soll die Police
Kunden davor schützen, in Hartz IV abzurutschen.
Die Police greift nach einer betriebsbedingten Kündigung. ...'
'... Wer Feminismus nur als Erwerbstätigkeit von Frauen begreift, blendet eine wichtige Forderung der zweiten Welle der Frauenbewegung aus: die Aufwertung von Sorgearbeit. ...'
'... Der deutsche Wohlfahrtsstaat schätzt nur eine Form von Arbeit wert - und wertschätzen bedeutet: soziale Absicherung über die Rentenkasse, die Krankenversicherung, die Arbeitslosenversicherung. All das funktioniert vor allem über Erwerbsarbeit. Wer hingegen pflegt, hat viel weniger Ansprüche auf Absicherungen. ...'
'... Diese »notwendige Produktion« macht aber nur einen Bruchteil der heute tatsächlich produzierten Güter und Dienstleistungen aus. – Daran ist auch zu erkennen, dass der Klimawandel locker mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen angegangen werden könnte, weil nur noch eine viel geringere Menge an Ressourcen zu verbrauchen wäre, wenn wir uns auf die »notwendige Produktion« konzentrieren. ...'
'... So macht es weiterhin keinen Sinn, wenn von »Sozialleistungen« gesprochen wird, für die ein Bedarf nachgewiesen werden soll. – Denn die Existenzsicherung der Menschen hat nichts mit »Sozialleistung« zu tun, sondern ist elementar für das menschliche Dasein. – Einen Antrag stellen, um existieren zu können, ist einfach nur lächerlich. ...'
'... Derjenige, der existieren will, soll einen Bückling machen, gegenüber dem Arbeitgeber. Das ist das heutige Szenario. Von wegen »freie Berufswahl« und »Vertragsfreiheit«. ...'
'... Wir ersticken menschliches Potential bereits im Keim, weil wir schon unsere Kinder aufs Geld verdienen dressieren. Allen, die sich dem Leistungsprinzip nicht unterwerfen können oder wollen, werden die Flügel gestutzt. Wir beuten unsere Umwelt bis zur Selbstzerstörung aus, weil nur der haltlose Konsum die Gewinne optimiert. ...'
'... Wie steht es um jene, die den Arsch einfach nicht
hochbekommen? Was ist mit den vielen orientierungslosen
Schulabgängern, die im Phlegma versinken, weil sie
einfach nicht wissen, was sie tun wollen?
Mit denen, die – aus welchen Gründen auch
immer – nicht zu dem Teil der Menschheit gehören, für
die es selbstverständlich ist, zu streben, produktiv
zu sein oder gar eine Berufung zu finden?
Wir entheben sie. Entheben sie der Möglichkeit, durch die
Notwendigkeit – ja, den Zwang – des Geldverdienens, ihren
Horizont zu erweitern und Möglichkeiten zu suchen. Wir
lassen sie zurück. Verschwenden junge Menschen halt ein
paar Jahre ihres Lebens mehr darauf, warm, genährt und
trocken nicht zu wissen, wo es in ihrem Leben hingehen
soll – macht ja nix, sie werden sich
schon berappeln, wenn ihre Persönlichkeit so weit gereift ist.
Ja, auch ich bin fest davon überzeugt, dass der
Mensch per se nicht dazu gemacht ist,
tagein, tagaus auf der Couch zu sitzen und Fern zu sehen
oder Computer zu spielen. Aber woran und wie lange soll
sie denn reifen, die Persönlichkeit? Ein Garen im
eigenen Saft mag für viele Lebensmittel durchaus
aromatisch sein, ich glaube aber, dem Menschen tut
sowas überhaupt nicht gut. Die Herausforderungen im
Außen sind es, die Anstoß geben, auch innerlich zu wachsen.
Wie sozial ist es, diese Herausforderungen nur denjenigen zur
Verfügung zu stellen, die sich sowieso immer dafür
entscheiden würden, sie anzunehmen?
...'
'... Es ist eine wunderbare Idee, dem Menschen die Freiheit
geben zu wollen, der Jagd nach dem Geld zu entsagen.
Sie unabhängig zu machen von dem Gedanken: „Wie komme
ich über den Monat, was stelle ich zu essen auf den
Tisch und wo nehme ich die Zeit her, meine Kinder
großzuziehen (weil ich soviel arbeiten muss)?“
Solange wir uns darüber einig sind, dass die Marktwirtschaft
das beste aller Wirtschaftssysteme ist, geht die Idee leider nicht auf. ...'
'... Sobald wir verstehen, dass Geld keine knappe, limitierte Ressource ist, eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten: ...'
'... Negativzinsen sind nicht gefährlich, sondern sinnvoll, notwendig und eine Selbstverständlichkeit in einem funktionierenden Geldmarkt. ...'
'... Der Ökonom Daren Acemoglu hat auf einen weiteren nicht zu unterschätzenden Aspekt hingewiesen: Ein bedingungsloses Grundeinkommen weist alle Charakteristika einer "Brot und Spiele"-Politik auf, welche die Massen (möglicherweise) befriedet und ablenkt, anstatt echte Chancen zu schaffen und politische Partizipation und politisches Engagement zu fördern. ...'
'... Eine Einführung in „Finanzierungsmodelle zum BGE“, wird Dr. Dirk Jahreis, Fortbildungsbeauftragter der Universität Göttingen geben. Anschließend werden Joachim Winters, Mitglied im Rat des „Netzwerks Grundeinkommen“ und Prof. Gerhard Wegner, ehemaliger Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD in Hannover, auf dem Podium diskutieren. ...'
youtube: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im Sommersemester 2019, BGE-Ringvorlesung
Soll dieses BGE tatsächlich an alle ausgezahlt werden?
Auch an die Millionäre, die das doch gar nicht brauchen?
Ist das etwa gerecht?
"Da lohnt es sich in jedem Fall ein bisschen genauer hinzuschauen"
meint Dr. Alfred Koeth, Psychotherapeut und Leiter des Seminars
"Freiheit vom Arbeitszwang" an der U3L der Goethe - Universität in Frankfurt.
(U3L = Universität des 3. Lebensalters)
In seinem Vortrag im Gewerkschaftshaus geht er der Frage der
Gerechtigkeit des BGE etwas differenzierter nach und stellt
seine Überlegungen zur Situation in Deutschland vor.
amazon:
Weiter. Denken. Ordnen. Gestalten: Mutige Gedanken zu den Fragen unserer Zeit
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Siedler Verlag (23. September 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3827501296
'... "Wenn wir auf die Wirtschaft schauen, dann leben wir dieser Tage in einer freien Marktwirtschaft, die so frei gar nicht ist. Die Wallstreet war früher eine Straße des Sklavenhandels. Heute stehen dort zwar keine Menschen mehr, die verkauft werden, aber sie werden trotzdem verkauft. Tausende Lohnsklaven werden täglich via Börsenhandel von einem Kapitalisten zum anderen gebracht. Sie dürfen zwar streiken und demonstrieren, aber eigentlich sind sie unfrei. Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde beispielsweise dafür sorgen, dass Menschen ihre Arbeitskraft nicht mehr menschenunwürdig verkaufen müssen und sich stattdessen fragen könnten, wofür sie sich frei vom Erwerbszwang einsetzen wollen. Diese Freiheit würde unsere Gesellschaft grundlegend verändern und die freie Marktwirtschaft erst wirklich frei machen." ...'
Text und Begründung zum Volksbegehren (pdf, 1 Seite)
Florian Butollo, Sabine Nuss (Hrsg.)
Dietz Berlin 2019
352 Seiten. Broschur
20,00 €
'... Die Nationalbank überweist Herrn und Frau Schweizer eine Dividende von 100 bis 200 Franken – ohne, dass sie etwas dafür tun müssen. Dadurch könnte die Nationalbank neues Geld schöpfen und direkt an die Bürgerinnen und Bürger auszahlen. ...'
'... Vor genau zehn Jahren experimentierte die Stadt St. Gallen mit einer Art Bürgerdividende: Sie verschenkte Einkaufsgutscheine im Wert von 50 Franken an alle Einwohnerinnen und Einwohner. Mit der Aktion wollte die Stadt mitten in der Finanzkrise ein positives Zeichen setzen und die Bürgerinnen und Bürger am guten Ergebnis der städtischen Finanzen beteiligen. ...'
'... Die Höhe der Bürgerdividende soll bei 100 bis 200 Franken liegen. Und ähnlich wie bei der Rückverteilung der CO2-Abgabe könnte sie über die Krankenkassenprämie ausbezahlt werden. ...'
'... «Es gibt in unserer Gesellschaft viele leistungslose Einkommen», sagt er. «Erbschaften, überhöhte Managergehälter, Bodenrenten.» Solche Einkommen seien oft viel höher als einige Hundert Franken Bürgerdividende. ...'
'... Die Bürgerdividende ist keine sozialromantische Utopie. Sie hat in vielen Schweizer Ortsbürgergemeinden eine lange Tradition. So erhalten zum Beispiel in Bischofszell alle Bürgerinnen und Bürger seit über 200 Jahren an Silvester den sogenannten Bürgernutzen: ein Pfund Brot, ein Paar Würste und drei Liter Wein oder Traubensaft. Eine Variation der Bürgerdividende findet sich sogar im US-amerikanischen Bundesstaat Alaska, wo alle Einnahmen aus der Erdölförderung in einen Fonds investiert werden. Dessen jährlicher Gewinn wird zu gleichen Teilen unter der Bevölkerung Alaskas verteilt. Im Jahr 2017 erhielt jeder Bewohner eine Dividende von 1100 US-Dollar ausbezahlt. ...'
'... Die Frage, wie der rasant zunehmenden Verunsicherung von Menschen begegnet werden kann, zählt zu den großen Herausforderungen der Gegenwart. Angesichts von eskalierenden Gewaltverhältnissen und millionenfacher Migration verwundert es nicht, wenn sich inzwischen auch das Weltwirtschaftsforum besorgt zeigt und über die Einführung eines Grundeinkommens nachdenkt. Doch nicht das universelle Recht auf ein menschenwürdiges Leben haben die globalen Wirtschaftslenker im Sinn, sondern einschlägige macht- und wirtschaftspolitische Interessen. ...'
'... Ich bin ein liberaler Befürworter des Grundeinkommens. Und ein sozialer. Ich will den Sozialstaat nicht abschaffen, sondern neu aufstellen. Der Sozialstaat versichert die Notlagen, das Grundeinkommen garantiert die Grundlage. ...'
'... Der latente Arbeitszwang von heute fördert lauter Bullshit-Jobs, deren Sinnlosigkeit die Betroffenen als verzweifelte Schnäppchenjäger wettzumachen versuchen. Ein ökologischer Teufelskreis: Auf sinnlose Produktion folgt sinnloser Konsum. Und so weiter. Dieser Teufelskreis wird erst durchbrochen, wenn Freiwilligkeit das neue Gütesiegel der Arbeit ist. Die Freiwilligkeit, die das Grundeinkommen garantiert, beugt der Sinnlosigkeit vor, die den Planeten ruiniert. ...'
'... Schon die Pyramiden waren Arbeitsbeschaffung. Man sagte den Arbeitssklaven: Wenn ihr nicht arbeitet, bekommt ihr kein Geld und müsst verhungern. Dass ihre Lebensmittel auch völlig ohne Pyramiden erzeugt worden wären, ging den Arbeitern nicht auf. Das wurde von Pharaonen und Hohepriestern durch allerlei Hokuspokus sorgfältig verhindert. Die heutigen Hohepriester haben um diese Trivialtatsache ein monströses Gebäude aus Pseudoökonomie entwickelt, das sie mittlerweile selbst nicht mehr durchschauen. ...'
'... This article is meant to be a detailed response to anyone claiming Yang “doesn’t care about the poor,” or that “a VAT makes the UBI regressive,” or that Yang’s plan “increases inequality” and is a “neoliberal Trojan horse meant to destroy the safety net.” None of those claims reflect reality. The reality is that while Yang’s proposal can certainly be improved, if signed into law as proposed, the Freedom Dividend would be the single most progressive policy advance ever signed into law in American history. To understand why this is true, we need to dive into the details, so here we go… ...'
'... Die immer wieder geäusserte Besorgnis, dass die
Menschen in einer hochtechnisierten Gesellschaft, die
herkömmliche Formen der Arbeit überflüssig macht, im
Faulbett verlottern würden, ist natürlich Unsinn.
Der Mensch ist ein aktives Tier. Wir sind viel unterwegs,
sind neugierig, experimentieren gerne und haben grosse Lust,
etwas hervorzubringen – und etwas zu zerstören.
Aber die uns von der Natur auferlegte Arbeit, die der Sicherung
des Lebensunterhalts dient,
ist die schlechteste Möglichkeit, diesen Lüsten nachzugehen.
...'
'... Um es klar zu sagen: Die organisierte, geregelte, von den Interessen der Unternehmen und Märkte bestimmte Arbeit ist ein Aktivitätskiller. Sie zwingt die Menschen, ein Leben lang nahezu immer dasselbe zu tun. ...'
'... Wir würden aber auch die Erfahrung machen,
dass nichts so schwer ist, wie sein Tun und Lassen,
sein Handeln und seinen Müssiggang selbst zu bestimmen.
Wenn niemand mehr arbeiten müsste, müssten alle lernen, sich selbst zu organisieren,
zu disziplinieren, ihre Möglichkeiten auszuloten und zu realisieren. ...'
'... Das ist im Grunde eine Daseinsfürsorge, um einen älteren deutschen Begriff zu verwenden. Und das ist für viele sehr seltsam, weil anscheinend das Geld, das Einkommen unabhängig von der Arbeit jetzt definiert wird. ...'
'... Also wir haben das große Thema sozusagen Arbeit, wer arbeitet, soll auch sozusagen essen, und hier können die Leute essen ohne Arbeit. Das ist für viele ein mentaler Bruch der europäischen Kulturgeschichte. ...'
'... Die Ökonomie ist die Wissenschaft vom Umgang mit Knappheit. Privateigentum und freie Preise sorgen für einen sparsamen Umgang mit knappen Gütern. ...'
(Hinweis von C.G. Danke!)
'... Es sei nämlich so, dass alle Menschen selbstverständlich auch außerhalb ihrer Erwerbsarbeitszeit die verschiedensten Tätigkeiten verrichteten, zum Beispiel Haushaltsarbeit, Freiwilligenarbeit, TV-Konsum, Care, Essen oder Schlafen, und dass all diese Tätigkeiten tatsächlich wertschöpfend in dem Sinne seien, dass durch die Zeitverwendung der Menschen die gesellschaftliche Wohlfahrt steige. Daraus lasse sich in der Tat folgern, dass die umfassend berechnete Wertschöpfung einer Gesellschaft etwa zehnmal grösser sei als das ausgewiesene Bruttoinlandsprodukt. Trotzdem müsse er über die vielen Forschungsarbeiten zur Hochrechnung der Haushaltsleistungen vor allem schmunzeln, denn sie würden ja in der Konsequenz bedeuten, dass Tätigkeiten wie Essen oder Schlafen im Bruttoinlandsprodukt auftauchen müssten. Er halte, Spaß beiseite, die Vorschläge zur Erfassung von außermarktlichen Tätigkeiten deshalb letztlich für brandgefährlich. Denn natürlich sei es nicht uninteressant zu wissen, wie viel, wie und von wem unbezahlt gearbeitet werde. Von der statistischen Erfassung zur staatlichen Kontrolle und damit auch zur Besteuerung sei es aber ein kleiner Schritt. Er sei deshalb, kurz gesagt, gegenüber den vielen Ansätzen zur Erhebung und Bewertung der außermarktlichen Tätigkeiten sehr skeptisch und wolle mir die Rückfrage stellen, ob ich denn bereit sei, für einen Abendspaziergang oder das Gespräch mit einem Kind Steuern zu zahlen? ...'
Leseprobe (pdf, 21 Seiten)
'... Whether or not Andrew Yang will become the next President of the United States, his candidacy has already been historical, by definitely sketching basic income on the public and political arena. ...'
'... What Andrew Yang and the famous board game “Monopoly” have in common? They both have a Universal Basic Income, a regular check that everyone gets every once in a while, many economists believe that is the missing piece from our economy. ...'
'... Was ist den grossen Denkern gemein, die seit dem 17. Jahrhundert über das Zusammenleben der Menschen in der Gesellschaft nachdachten, also René Descartes, Thomas Hobbes, Baruch de Spinoza, John Locke und Immanuel Kant? Sie hatten alle keine Kinder, sagt Yoram Hazony. Der konservative Philosoph aus Jerusalem stellt deshalb fest: «Der Rationalismus der Aufklärung ist das Konstrukt von Männern, die nie erfuhren, was es braucht, um in einer Familie zu leben.» ...'
'... Seit neun Monaten arbeitet Bawar in Bern, leitet das Innovationslabor
der Schweizerischen Post. Dieses progressive Start-Up-Denken schreibt er
sich auf die eigene Agenda. Seine Hauptforderung: Die Einführung des
bedingungslosen Grundeinkommens und die damit verbundene Erneuerung der Arbeitswelt.
Die „Agentur für Arbeit“ will er in eine „Agentur für Kreativität“ umbenennen.
Er habe eine Vision von einer Arbeitswelt, in der jeder mit der Unterstützung
des Staates etwas machen würde, woran er auch glaubt: „Der Tausch von Geld
gegen Arbeitskraft funktioniert so nicht mehr. Diese Rechnung ist abgelaufen.
Die technologischen Möglichkeiten erlauben uns diesen Wahnsinn zu beenden.
Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen hat die SPD eine historisch einmalige
Chance eine Arbeitswelt zu erschaffen, die uns nicht mehr kaputtmacht.“
...'
Kirchenzeitung Köln, Ausgabe vom 10.05.2019: pdf, 1 Seite
'... Im Jahr 1958 erschien Hannah Arendts „The Human Condition“, auf Deutsch
„Vita Activa oder Vom tätigen Leben“. Darin hat die große Denkerin ihr Modell
vom tätigen Menschen gezeichnet. Die erste Komponente ist die der Arbeit – bei
Arendt das, was man tun muss, um zu überleben.
Arbeit dient der Befriedigung der Grundbedürfnisse.Diese Grundbedürfnisse bleiben
während unseres ganzen Lebens. Arbeit ist damit pure Abhängigkeit, der man
nicht zu entkommen scheint. Alles, was diesem Reich der Notwendigkeiten
zugehörig ist, gehört für Arendt auf die niedrigste Stufe des Tätigseins.
Wer die Entwicklungsgeschichte so begreift, erkennt schnell, dass Menschen
diese lästige Abhängigkeit immer loswerden wollten. Warum sollte man auch
mit Dingen, die sich wiederholen, seine Zeit verplempern? Lagern wir das besser mal aus.
Genau das führt zur nächsten Entwicklungsstufe, dem Herstellen, wie es
Arendt nennt. Dazu gehören, einfach gesagt, Kunst, Kultur, Technik,
Wissen, Prozesse, all das, was Menschen tun, um der Abhängigkeit von
der Arbeit zu entgehen, wenn nicht sogar – wie bei der zu diesem
Bereich gehörenden Automatisierung – sie nahezu vollständig aufzugeben.
Beide Bereiche, die Arbeit und das Herstellen, sind miteinander verzahnt.
Man kann in der Arbeitsgesellschaft, in der wir leben, den Unterschied
kaum noch bemerken. Aber er ist wichtig. ...'
'... Durch das Grundeinkommen wird die Verhandlungsposition des Arbeitnehmers verbessert. Durch die Bedingungslosigkeit des Grundeinkommens ist niemand mehr erpressbar. Keiner kann mehr durch Existenzangst dazu gezwungen werden, unzumutbare Tätigkeiten oder Arbeitsbedingungen zu akzeptieren. Je nach Tätigkeit können dadurch die Löhne gesteigert werden. Inbesondere wenn sich sonst niemand mehr findet, der es macht. Bei anderen Tätigkeiten können die Löhne fallen, vor allem wenn die Arbeit einen hohen Anteil Selbstverwirklichung hat. ...'
'... Zivilisation und Fortschritt entstanden noch nie aus Massenbewegungen, sondern sind das Verdienst der Avantgarde. Das Verbot von Sklavenhandel und Kinderarbeit, die Einführung des Frauenwahlrechts, die Arbeitnehmerrechte – das alles sind Beispiele dafür, dass der Bewusstseinswandel kein strömender Fluss ist, sondern eher wie ein lecker Wasserhahn in die Gesellschaft tröpfelt. ...'
'... Wie es sich damit verhält, bearbeitet ein Beitrag der „Wissenschaftlichen Dienste“ des Deutschen Bundestages aus dem Jahr 2018. Dieser Beitrag sei hier verlinkt, weil in Diskussionen nach Vorträgen zum Bedingungslosen Grundeinkommen immer wieder die Frage gestellt wird, ob nach Einführung eines solchen nicht EU-Bürger dann auch Anspruch darauf hätten. Das ist nicht der Fall und unterliegt genauen Regelungen, die gleichermaßen nach Einführung eines BGE gelten können. ...'
bundestag.de:
Einzelfragen zu Sozialleistungen für Ausländer (pdf, 11 S.)
Aktenzeichen: WD 6 - 3000 - 057/18
'... Wie feiert man den Moment, wenn der Zähler unserer Crowdhörnchen von 99.999 auf 100.000 springt? Am besten, indem man diese 100.000 Menschen feiert, oder? Also stehen heute unsere Unterstützer*innen im Mittelpunkt: Was treibt sie an? Wie leben sie? Was sind ihre Grundeinkommens-Träume? Vier ganz persönliche Porträts. ...'
Abo
'... Automation, robotics and machine learning will, as many august bodies, from the Bank of England to the White House, have predicted, substantially shrink the work force, creating widespread technological unemployment. But that’s only a problem if you think work — as a cashier, driver or construction worker — is something to be cherished. For many, work is drudgery. And automation could set us free from it. ...'
'... But there’s a catch. It’s called capitalism. It has created the newly emerging
abundance, but it is unable to share round the fruits of technological development.
A system where things are produced only for profit, capitalism seeks to ration
resources to ensure returns. Just like today’s, companies of the future will form
monopolies and seek rents. The result will be imposed scarcity — where there’s not
enough food, health care or energy to go around.
So we have to go beyond capitalism. ...'
'... We can see the contours of something new, a society as distinct from our own as that of the 20th century from feudalism, or urban civilization from the life of the hunter-gatherer. It builds on technologies whose development has been accelerating for decades and that only now are set to undermine the key features of what we had previously taken for granted as the natural order of things. ...'
'... Etwa 3,8 Billionen US-Dollar könnte solch ein Programm kosten, schätzt Bridgewater Associates. Ja, er hat das durchgerechnet, betont Yang stets, denn die Frage kommt ja immer, und mit einer nationalen Mehrwertsteuer von zehn Prozent, einer Kohlenstoffgebühr und neuen Steuern auf Finanztransaktionen sei das durchaus machbar. ...'
'... Er bedient die Ablehnungshaltung gegen das Establishment der neuen Rechten genauso wie die der neuen Linken, indem er nicht von Vollbeschäftigung redet, sondern davon, dass das Wirtschaftswachstum seit der Finanzkrise an einem Großteil der Amerikaner vorbeigegangen ist. Seine Anhänger sind enttäuschte Trump-Wähler, bis dato unpolitische Mitglieder der Arbeiterklasse, Linke – und Tech-Leute, die vielleicht am besten erahnen, wie sich die Jobs in Zukunft entwickeln werden. Und was es dann braucht. ...'
'... Er hat ein Modell für die Zeit nach dem «Zeitalter der Erwerbsarbeit» formuliert. Dieses nennt sich «Society-, Entrepreneurship-, Research-Time-Model», kurz SERT. Es verbindet die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens mit dem Modell des Zivildienstes. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt Kirchschläger seinen Ansatz. ...'
'... Die zunehmende Perspektivlosigkeit junger Menschen gefährdet nichts Geringeres als den sozialen Frieden unserer Gesellschaft. Die Realität ist diese: Die heutigen Kinder, jene die in den nächsten Jahren eingeschult werden, stehen vor einer Zukunft, in der es wahrscheinlich für viele von ihnen keine Arbeitsstellen im heutigen Sinne mehr gibt. Darauf müssen wir als Gesellschaft vorbereitet sein. ...'
'... Ein zentrales Element des SERT-Modells ist das Engagement von jedem Menschen für die Gesellschaft – die «Society-Time». Dieses Engagement wird als Gegenleistung zur Grundsicherung von jedem Menschen, seinen Fähigkeiten entsprechend, verlangt. In Analogie zum existierenden und jahrzehntelang erprobten Modell des Schweizerischen Zivildienstes könnte jeder Mensch in einem aus einer breiten Auswahl von Optionen selbst gewählten Bereich zum gesamtgesellschaftlichen Wohl beitragen. Gleichzeitig übernimmt ein solches Engagement eine weitere, nicht zu unterschätzende Funktion der Arbeit: Die Strukturierung des Alltages. ...'
'... Zweitens ist es aber bemerkenswert und sagt bereits schon einiges aus, dass heute ein Präsidentschaftskandidat in den USA mit der sehr sozialen Idee eines universellen Grundeinkommens auf erhebliche Resonanz stösst. ...'
'... Gleichzeitig besteht in Deutschland eine hohe Zustimmung zum Grundeinkommen, ca. 45 bis 52 Prozent. Diese Diskrepanz müsste in der Grundeinkommensbewegung und in den betreffenden Parteien diskutiert werden. ...'
'... Wie bereits vor Monaten verbindet die frühere Kriminalpolizistin ihre mögliche Kandidatur mit Forderungen nach einer grundsätzlichen inhaltlichen und organisatorischen Neuausrichtung der SPD hin zu einer sehr viel linkeren Partei mit einem deutlich größeren Einfluss der Basis. "Wo sind die Fragen nach dem bedingungslosen Grundeinkommen? Wo debattieren wir das in der SPD?", fragte sie im Deutschlandfunk. ...'
'... Ebenso warnte er die Gewerkschaftler vor Fallstricken, die bei der Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen entstehen würden. "Ich kenne den Bundestag", warnte er eindringlich. "Wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gibt, wird die Arbeitslosenversicherung gestrichen und die Rentenversicherung gestrichen", ist er felsenfest überzeugt und hat von daher im Hinblick auf eine pauschale Lösung schwere Bedenken. ...'
Wikipedia: Horst Lüning
(Hinweis von C.G. Danke.)
Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) ist, dass jeder Bürger monatlich den gleichen Geldbetrag auf sein Konto überwiesen bekommt, unabhängig davon, ob und was und wie viel er arbeitet. Welche Konsequenzen dies hat, beleuchtete eine von Prof. Dr. Rainer Wernsmann moderierte Podiumsdiskussion der Hochschulgruppe der studentischen Fachzeitschrift "Der Jurist" im Audimax.
'... Sie sind zum Beispiel für ein bedingungsloses Grundeinkommen,
was sicherlich eine der am heftigsten diskutierten sozialpolitischen
Ideen der letzten Jahre ist.
RB: Dabei ist sie nicht neu. Es gibt interessante Studien und Tests dazu, etwa
aus den siebziger Jahren in Kanada. Und, das finde ich interessant,
sogar in den Vereinigten Staaten gab es während der Präsidentschaft
von Richard Nixon Überlegungen, eine fixe Summe an die Bürger auszuzahlen.
Gescheitert ist das Projekt
im Kongress nur, weil die Demokraten eine noch höhere Summe wollten. ...'
en.wikipedia.org: The Hill
z.B. Deutschland:
'... BGE --- 40.834 Stimmen --- 0,1 % ...'
z.B.:
'... BGE --- 690 Stimmen --- 0,24 % ...'
'...
Sehr geehrte/r Herr/Frau ….!
Am Ende dieses Monats werden die Bürger*innen dieses Kontinents ein neues europäisches Parlament wählen. Für uns Wähler ist es wichtig zu wissen, wie Kandidat*innen stehen zu den für uns wichtigen Themen.
Das Armutsrisiko und die soziale Exklusion in der EU bleibt hoch, insbesondere die Prekarität der jungen Leute, Kinderarmut und die “Working Poor” beunruhigen uns stark. Viele Menschen, die sich von der herrschenden Politik allein gelassen fühlen, wenden sich Parteien zu, die mehr Glaubwürdigkeit versprechen auf Kosten der Europäischen Solidarität. All dies bedroht das europäische Projekt, die Machbarkeit der Währungsunion und – besonders wichtig – berührt direkt das Leben von Millionen von Europäer*innen, die um ein würdiges Leben kämpfen.
Wie viele andere Europäer*innen denke ich, dass Europa stärkere und schwungvollere Instrumente braucht, um den Kräften der Desintegration zu begegnen. Wir glauben, dass die Unterstützung aller europäischen Bürger*innen mit einer verlässlichen Einkommens-Basis in Form eines universalen Grundeinkommens – bereitgestellt von der EU und den Mitgliedsländern zusammen – eine neue solide Basis formen könnte zur Erneuerung von Solidarität und Freiheit für jede*n in Europa.
Daher würde ich Ihnen gerne die drei folgenden Fragen stellen:
– Sind Sie dafür, dass die Europäische Union eine größere Rolle
spielen sollte um allen Bürger*innen zu ermöglichen, ein Leben
in Würde und Freiheit zu führen und ihr Lebensglück zu finden?
– Würden Sie EU-weite Grundeinkommenexperimente befürworten?
– Stimmen Sie zu, dass die EU ein monatliches Basis-Grundeinkommen
an alle Bürger*innen zahlen sollte in Höhe des Existenzminimums
der ärmsten Mitgliedsstaaten?
Ich würde Sie bitten die Fragen klar mit “Ja” oder “Nein” zu beantworten und ihre Position kurz zu erklären.
Um ihre Meinung möglichst vielen Wähler*innen zugänglich zu machen, werden wir sie auf der Website von Unconditional Basic Income Europe veröffentlichen, zusammen mit den Antworten anderer Kandidaten.
Mit freundlichen Grüßen, ...'
'... Am Sonntag ist Europawahl. Kann man diesmal eigentlich das Grundeinkommen wählen? Wir haben uns auf der Suche nach der Antwort durch alle deutschen Wahlprogramme gearbeitet. ...'
'... Das ist das Schöne an solchen interdisziplinären Forschungsverbünden:
Man liest Bücher von Kolleginnen, die man sonst vermutlich übersehen
hätte. Lisa Herzog (2019) will die Arbeitswelt verändern. Arbeit ist
mehr als das Einkommen, sagt sie.
Und: Wenn wir die Arbeit nicht gestalten, werden es andere tun.
Über eine bemerkenswerte Intervention mit einem kleinen Schönheitsfleck.
Vorweg: Das mit dem Schönheitsfleck ist nicht allzu ernst zu nehmen.
Anderthalb Seiten über David Graeber (2018) und seine Studie zu den
Bullshit-Jobs, die genau wie das bedingungslose Grundeinkommen
nicht wirklich in die Argumentation von Lisa Herzog passt und so
eher en passant abgetan wird. ...'
'... Schutz ist einer von rund 100 000 Personen in der Schweiz – die genaue Zahl variiert je nach Definition und Jahr –, die in der Milizpolitik tätig sind, die meisten davon auf kommunaler Ebene. Sie führen Gemeinden, beaufsichtigen Schulen oder überprüfen Rechnungsabschlüsse. Darin nicht enthalten sind die über 80 000 Milizfeuerwehrleute. Ohne die Milizarbeit würde vieles in diesem Land nicht funktionieren – oder ganz anders. Doch die Gemeinden bekunden zunehmend Mühe, Ämter zu besetzen. ...'
'... Besser wäre es, mit offenen Karten zu spielen wie beim deutschen Bund-Länder-Finanzausgleich: ein gelungenes Beispiel für dauerhafte Transferzahlungen. Diese bremsen die Entvölkerung strukturschwacher Gegenden und den Zuzug in wenige Ballungsräume. Solche Ausgleichszahlungen sind nicht zuletzt im Interesse starker Regionen, die ihre Waren nur dann in schwächeren verkaufen können, wenn dort die entsprechende Kaufkraft vorhanden ist. ...'
'... Für Stabilität und Frieden kommt es weniger auf das absolute Niveau des geschaffenen Wohlstands an als auf dessen einigermaßen faire Verteilung. Da Waren und Dienstleistungen zunehmend automatisiert erzeugt werden, fällt ein stetig wachsender Anteil der Wertschöpfung jenen zu, die diese Maschinen finanzieren – den Kapitalgebern. Mit fortschreitender Automatisierung steigt das gesamte Wohlstandsniveau, gleichzeitig sinkt der Anteil der Arbeit. Kann dies nicht durch kürzere Arbeitszeiten und höhere Löhne ausgeglichen werden, entsteht eine gefährliche Schieflage zwischen Kapital und Arbeit. Durch die fortschreitende Digitalisierung wird sich dieser Prozess enorm beschleunigen. ...'
Vorschlag für die Neufassung des Konzepts für ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) als Sozialdividende (Mai 2019) (pdf, 19 S.)
'... Ich würde es aber gerne auf eine höhere, geistige Ebene tragen. „Bürger“ ist (laut Wikipedia) auch verwandt mit dem Wort „Geborgenheit“, und genau das ist das Versprechen des bedingungslosen Grundeinkommens: So wie die Burg ihre Bewohner „birgt“, unabhängig von den Verdiensten des Einzelnen, so ist es auch mit dem BGE. Feinde, die auf uns zukommen, sind nicht andere Menschen (die wilden Horden aus dem Inneren Asiens gibt es nicht mehr), sondern die Unsicherheiten, die technische und gesellschaftliche Veränderungen, die es heute gibt und auch zukünftig immer geben wird, so mit sich bringen. ...'
'... Economic security depends on three things: enough income to pay bills, a cushion for hard times, and the assurance that some money will be there for the rest of your life, no matter what. It is the sum of these elements that heightens peace of mind and the ability to save, pay off debts and plan for the future. ...'
4.2019: nasi.org:
Assured Income
National Academy of Social Insurance
'... Liebe Leipziger, am 26.5. können alle Leipzigerinnen und Leipziger eine Stadtratskandidatin oder Stadtratskandidaten für Grundeinkommen wählen. ...'
'... Vom 1. Juni 2019 an fördert die dm-Werner Stiftung die Professur für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie der Albert-Ludwigs-Universität in den kommenden zehn Jahren mit insgesamt zwei Millionen Euro. ...'
Kulturimpuls Grundeinkommen e.V., United Wertewandel. Grundeinkommen. Jetzt! und das Bündniss Grundeinkommen
laden alle in und um Stuttgart, die sich für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommen
stark machen wollen, herzich an einen Tisch, um weitere Pläne zu schmieden.
Weitere Zusammenkünfte sollen im Monatsrhythmus folgen.
Wann und wo?
Di, 21. Mai 2019, 19:00 Uhr - 21:00 Uhr im Forum 3,
Gymnasiumstr. 21, 70173 Stuttgart.
(Dieses Projekt des Berliner Oberbürgermeisters hat nichts mit einem BGE zu tun und wird daher hier im BGE-Archiv nicht weiter erwähnt werden. (wr))
The Tech Workers’ View (pdf, 24 S.)
'... STANDARD: Was halten Sie von der aktuellen Steuerreform? Entlastet sie finanziell?
Zotter: Dass die Unternehmenssteuern sinken, ist aus Sicht der Betriebe gut. Was mich stört, ist die Bürokratie, dieser Koloss, diese Schwerfälligkeit. Schwindlig wird es einem da. Geht es um Umverteilung, stehe ich für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein. Es muss einfach her. Bei allen Diskussionen kommen derzeit aber Traumzahlen raus: 1.500, 1.800, 2.000 Euro im Monat. Das ist unrealistisch. 700, 800 Euro kann ich mir besser vorstellen.
STANDARD: Sie waren einst als junger Unternehmer pleite. Hätte Sie ein Grundeinkommen, an das keinerlei Bedingungen geknüpft sind, davor bewahrt?
Zotter: Ich war größenwahnsinnig und deswegen pleite. Ich war vom Unternehmersein beseelt und wollte expandieren. Ich wäre sicher genauso gescheitert. Wir lebten dann von sehr wenig und waren dennoch nicht unglücklich. Viele werden mich jetzt in der Luft zerreißen, sagen, ich hab keine Ahnung vom Leben und rede leicht daher: Aber es ist auch möglich, von nur 600 Euro im Monat zu leben. Wichtig ist mir, dass der finanzielle Grunddruck weg ist. ...'
'... In dieser heiklen Lage mischen sich unter die Kampagnen der Parteien zur Europawahl die Stimmen von 24 Philosophinnen und Philosophen, die eigene EU-Reformvorschläge diskutieren. In einem Essayband der Initiative „Twelve Stars“ und der Bertelsmann Stiftung wirbt etwa der belgische Wirtschaftsethiker Philippe Van Parijs für ein bedingungsloses Grundeinkommen: Diese „Eurodividende“ für alle EU-Bürger will er durch eine höhere Mehrwertsteuer finanzieren. ...'
'... At the center of Yang’s campaign is what he calls the “Freedom Dividend,” a form of universal basic income that would give $1,000 each month to every American between ages 18 and 64. It has generated enough attention that voters have forced better-known candidates such as Sen. Bernie Sanders (I-Vt.) and former congressman Beto O’Rourke (D-Tex.) to take a position. (They both opposed it.) ...'
'... Yang hasn’t yet assembled a traditional political infrastructure. His staff, mostly people in their 20s and early 30s who are new to politics, numbers fewer than a dozen. But his online army of support has elevated his profile immeasurably. ...'
'... This is where Yang’s “Freedom Dividend” comes in. The $12,000 given annually to every U.S.
adult up to age 64 would be funded in part by a 10 percent “value added tax” on technology
companies such as Amazon, Google and Facebook, which he estimates would generate
roughly $800 billion a year. (Amazon’s founder, Jeff Bezos, owns The Washington Post.)
“You could call this the tech check,” Yang said. He has dismissed critics who say the money,
paid out regardless of an individual’s income or employment status, would encourage people
not to work. He argues that the added financial security will spur people to create
businesses or go back to school, or take risks they might not otherwise take.
“This isn’t about people being lazy,” he said. ...'
'... Das alles führt in Bergs bösem Britannien zur Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens („Anwesenheitsprämie“), das sich schon bald nur als mieser Trick entpuppt, um die Leute noch besser beherrschen zu können. Genau wie durch das umfassende Social Tracking, das nach chinesischem Modell die Bürger für Wohlverhalten belohnt und Verfehlungen bestraft. ...'
Auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen bieten drei kurze Impulsreferate die Grundlage zur Diskussion.
- Dr. Eva Douma: Wie ein Grundeinkommen die Situation von Frauen verändern
kann. Praktische Erfahrungen aus der ganzen Welt
- Elfriede Harth: Care-Arbeit - reine Frauensache? Wie Frauen und Männer
mit einem Grundeinkommen füreinander sorgen (könnten)
- Dr. Antje Schrupp: Mit einem Grundeinkommen zu einer
postpatriarchalen Welt. Eine bedingungslos feministische Perspektive?
Referentinnen:
Dr. Eva Douma, Sozial- und Verwaltungswissenschaftlerin, Autorin und Coach;
Elfriede Harth, Aktivistin in den Bereichen Care-Revolution und Grundeinkommen und
Dr. Antje Schrupp, Politikwissenschaftlerin und Journalistin
Leitung: Mechthild Nauck (EVA)
'... Dr. Antje Schrupp wird in ihrem Vortrag am 27. Juni 2019 zum Thema
„Grundeinkommen und Care-Revolution – Feministische Impulse für aktuelle ökonomische Debatten“ sprechen.
Moderator: Bernhard Neumärker ...'
'... Fazit: Der Verein Generation Grundeinkommen möchte mit einer Umwidmung bestehender Gehälter und Pensionen das Grundeinkommen realisieren, weil dies zweifelsohne der günstigste Weg wäre. Dies bedeutet aber auch das dann die Mehrheit der Menschen nicht mehr Geld in der Tasche hätte - ausser die Menschen, die heute weniger Geld als 1000 Euro haben - dies wären bei diesem Modell die einzigen Gewinner. ...'
'... Es geht um die Zukunft der Arbeit. Während in Europa die Angst vor der Digitalisierung und Verlust
von Arbeit herrscht, werden auf dem afrikanischen Kontinent Modelle erprobt, die andere Beschäftigung
und Einkommen entwickeln. Bereits 2008 machte das Dorf Omitara in Namibia Schlagzeilen, als hier zum
ersten Mal das bedingungslose Grundeinkommen ausgezahlt wurde. Entgegen der Vermutung viele Kritiker
des bedingungslosen Grundeinkommens, die eine "Verfaulung" der Gesellschaft befürchten, hat sich die
wirtschaftliche Lage in Omitara durch das bedingungslose Grundeinkommen verbessert.
Was bedeutet uns Arbeit heute und in Zukunft? Das Kaleni Kollectiv stellt die Frage nach der Zukunft der
Arbeit und eröffnet einen Raum für eigenständige Perspektiven zwischen Namibia und Deutschland,
die sich nicht an den bisherigen westlichen, materialistisch-kapitalistischen Ökonomien orientieren.
Im Wissen um den komplexen und gewaltvollen kolonialen Hintergrund versuchen
die acht Künstler und Künstlerinnen, sich auf die Suche nach einer gemeinsamen Utopie zu begeben. ...'
'... Untersucht hat das Institut eine Erhöhung der Spritsteuersätze um eine CO2-Komponente in Höhe von 20 Euro pro Tonne CO2. Inklusive Mehrwertsteuer würde der Liter Benzin um rund 5,5 Cent und der Liter Diesel um etwa 6,3 Cent teurer. Der Fiskus würde dadurch rund 2,2 Milliarden Euro mehr einnehmen. Verteilt er dieses Geld in Form eines „Verkehrswende-Bonus“ in Höhe von rund 28 Euro pro Kopf zurück an die Bevölkerung, so gewinnen die meisten ärmeren Haushalte unter dem Strich. Selbst ein Vier-Personen-Haushalt, in dem im Jahr maximal 32 000 Kilometer mit einem durchschnittlichen Benzin-Pkw gefahren werden, würde laut der Studie zu den Gewinnern der CO2-Abgabe gehören. ...'
'... An der Verteidigung von Erwerbstätigkeit sieht man, wie sehr die üblichen Lager, ob Arbeitnehmer- oder Arbeitgebervertreter, am selben Strang ziehen. Statt um Leistung geht es um Erziehung, der Arbeitsmarkt als Erziehungsinstrument, Unternehmen als Erziehungsanstalten. ...'
'... Pilotprojekt Grundeinkommen
Auch in einer weiteren Beziehung ist die Gyeonggi-do-Provinz zukunftsweisend:
Jeder 24-Jährige bekommt ein Grundeinkommen, egal ob er arbeitet oder nicht.
"In Zukunft werden Maschinen und Künstliche Intelligenz vieles produzieren,
dadurch wird es weniger Arbeit für Menschen geben. Deshalb muss es ein
Grundeinkommen geben", so der Gouverneur Jae-myung Lee. "Wir sind die ersten,
die ein solches Pilotprojekt starten, und ich bin fest überzeugt davon, dass
es erfolgreich sein wird und die Welt und andere Länder der Provinz Gyeonggi -do folgen werden".
Um die Idee des Grundeinkommens weltweit zu fördern, veranstaltete die Provinz
eine internationale Konferenz. Mehr als 30 Städte und Länder nahmen daran teil.
"Ich wünschte, das gäbe es auch bei uns, und ich bin ziemlich neidisch darauf,
dass die Provinz Gyeonggi diese Idee angestoßen hat, das ist toll", meint Annie
Miller Chair vom Citizen’s Basic Income Trust. "Gouverneur Lee ist ein Visionär
und beeinflusst die Menschen positiv und bringt sie dazu, die Gesellschaft anders wahrzunehmen."
Das "Youth-Dividend-Programm" ist einer der größten Pilotprojekte dieser Art
weltweit, 170.000 junge Menschen profitieren davon. Sie erhalten einen Betrag
von umgerechnet 200 Euro pro Quartal. Die Idee dabei ist nicht, die
Lebenshaltungskosten zu decken, sondern die jungen Menschen dabei zu
unterstützen, einen Arbeitsplatz zu finden oder zu schaffen. ...'
'... Guy Standing, Mitglied des Progressive Economy Forum (PEF) und Wirtschaftsberater des Schattenkanzlers John McDonnell, wird seine Ergebnisse der Labour Party vorstellen. Der neue Bericht: "Basic Income as Common Dividends: Piloting a Transformative Policy", schlägt einen Fahrplan für die Einführung von UBI-Tests in Großbritannien vor. ...'
'... "Vorläufig wird vorgeschlagen, dass jeder Erwachsene in einer ausgewählten Versuchsgruppe mit 100 Pfund und mit 50 Pfund für jedes Kind sowie mit zusätzlichen separaten Leistungen für Menschen mit Behinderungen ausgestattet wird", heißt es im Bericht. Eine weitere vorgeschlagene Option ist, dass die Regierung jedem Erwachsenen in einer Gemeinde ein Jahr lang 50 Pfund pro Woche für ein Jahr gibt. In einem anderen Szenario geht es um die Bereitstellung eines wöchentlichen Grundeinkommens für eine wirtschaftlich benachteiligte Gemeinde anstelle der bestehenden bedarfsorientierten Leistungen, mit Ausnahme von Wohngeld. ...'
'... In unseren Zeiten der wandelnden Lautsprecher kommen einem Dilettanten immer etwas verschroben vor. Neben dem Draufgängertum der vielen Neunmalklugen oder den Propheten der Weltuntergänge aller Art ducken sie sich weg. Denn Dilettanten sind von Natur aus leiser und zurückhaltender, darum hört man sie auch kaum mehr in dem Geheul und Getöse der Gegenwart. Ohnehin bekennt sich in Zeiten der technokratischen Vernunft und der zynischen Unvernunft kaum noch jemand gerne zum Dilettantismus. ...'
'... Aber er ist kein Eiferer. Weil ihm dazu das Sendungsbewusstsein und jeder Dünkel fehlt. Er kultiviert souverän die Unsicherheit dessen, der die Beschränktheit seines Könnens und Wissens im Stillen ahnt. Seine Ernsthaftigkeit verbietet ihm auch eine ironische oder gar zynische Haltung zur Welt. Der Dilettant gehört nicht zu jenen, die ihre Abgeklärtheit der coolen Distanz wie eine Trophäe vor sich hertragen müssen. ...'
'... Der Dilettant denkt und lebt quer zum Mainstream und stiehlt sich noch nicht einmal an den beflissenen Türstehern von Kunst oder Wissenschaft vorbei. Er bleibt einfach draussen mit seiner Liebhaberei und seinem frei schwebenden, unabhängigen Denken. Das macht ihn verdächtig und zur Reizfigur aller Trommler und Selbstdarsteller. ...'
'... Aber gerade weil Diskursgruppen zu abgeschotteten Zirkeln tendieren, Blasen nennt man sie in unseren erregten Tagen, zu denen die Kenntnis des Jargons den Zutritt reguliert, braucht es den Freibeuter des Denkens. Die Dilettanten sorgen für die Frischluftzufuhr. Sie sind die agents provocateurs der selbstgefälligen Betriebsamkeit. Sie haben sich die Freiheit des ungesicherten Denkens bewahrt. Und dafür verachtet man sie. ...'
'... Natürlich hat der Dilettant auch die Erfahrung gemacht, dass ihm vieles und nicht selten alles fehlt zur Vollendung. Die Melancholie des Unvollendeten ist ihm so vertraut wie die fröhliche Hingabe. Sie ist seine Nachtseite. Der Melancholiker des Unvollkommenen und der heitere Dilettant sind siamesische Zwillinge, sie stehen Rücken an Rücken, utopisch veranlagt dieser, von der Skepsis angefochten jener. Die Unbekümmertheit des einen ist das notwendige Widerlager für die Zweifel des anderen. ...'
'... Georbetet hon i nia
„Was haben Sie gearbeitet“ hot a Proffessr a Beirin amol gfrogg,
i non nichts gitun hot sie nor gsogg,
i bin olm lei drhoama giwöin,
va dr weitn Welt hon i nöt viel gsöign,
i hon a nichts schtudiert,i hon gonz oanfoch zi löibm proviert.
Meischtns bini um fümfa zmorgits ausn Bött gschtiegn,
hon die Viechr versorg und af die Woada gietriem,
i hon gitörft zehn Kindr groasziahn,
hon versuacht sie zi ourdntlicha Leit zi biagn,
hon Nasler giputzt, hon Zöpfler gimocht,
und hon ihmenen s’Guatsein beigebrocht.
I hon ihmenen gizoag wo dr krouda Wöig geaht,
und dass man zi oan selber schteaht,
i hon giwerklt in Wold und afn Feld,
hon drbei nöt verdiant an Haufn Geld,
i hon giwascht, giputzt, gikocht,
und hon für olla a feins Drhoama gimocht.
In Monn honi bediant,
hon gschaug dass es in Gortn woggst und bliahnt,
bin olm in Bewöigung giwöin,
bin nia af dr fauln Haut glöign,
und dess olls hot für mi heint nou a groassis Gewicht,
ob gorbetet, na gorbetet sell hon i nicht. ...'
'... Lange Zeit ging man davon aus, dass Kinder erst im Alter von sechs oder sieben Jahren infolge der Erziehung ein Gefühl für Gerechtigkeit entwickeln. Tatsächlich zeigen aber eine Reihe neuerer Experimente, dass klare Anzeichen von fairem Verhalten deutlich früher auftreten. Schon im Windelalter zeigen Kleinkinder ein Empfinden für Gerechtigkeit, wenn 6 bis 10 Monate alte Kinder in einem Experiment Puppen zum Spielen bevorzugen, die einer anderen Puppe geholfen hatten. Den Unterschied zwischen einer fairen und einer unfairen Verteilung erkennen Kleinkinder schon im Alter von 15 Monaten, wie Studien zeigen. ...'
'... Why is it that when a woman pays a babysitter to take care of her kids, the babysitter is working, but if the woman herself stays at home to care for her kids that’s not considered work? Her caregiving is not rewarded financially; and she will not receive social security compensation for the years she spends at home with her children. Thus, a stay-at-home-mom becomes a moniker rather than a title and society claims she has no job.
Why is it that when a man pays someone to take care of his elderly father, that caregiver is working, but if he quits his job to do this work, then he is considered unemployed and we might even mock him for living in his parents’ basement? ...'
Für mein Berliner Büro im Deutschen Bundestag suche ich zum 1. Juli 2019 eine Elternzeitvertretung als wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in für den Bereich Netzpolitik in Teilzeit (30,0 – 35,0 Std) oder Vollzeit (39 Std).
'... Interesse an den Themen Feminismus oder bedingungsloses Grundeinkommen sind wünschenswert. ...'
'... Die Idee, ein Bürgergeld anstelle bestehender Wohlfahrtsprogramme auszuzahlen, ist schon eine Forderung von Juliet Rhys-Williams in den 40er-Jahren oder Milton Friedman in den 60ern gewesen. ...'
'... "Das Bürgergeld knüpft im Gegensatz zum Grundeinkommen an die Arbeitsbereitschaft an. Immer vorausgesetzt natürlich, dass die Menschen arbeiten 'können'. Das Besondere beim Bürgergeld ist im Vergleich zum heutigen System ein Abgehen von der Alles-oder-nichts-Lösung. ...'
Anna Coote is co-author of
world-psi.org:
Universal Basic Income: A Union Perspective (April 2019; pdf, 56 S.)
world-psi.org:
Universal Basic Income - A Union Perspective:
Political Overview (pdf, 14 Seiten)
About the publisher
Public Services International (PSI) is a global trade union federation
representing 20 million working women and men who deliver vital public services in 154
countries. PSI champions human rights, advocates for so-cial justice and promotes universal
access to quality public services. PSI works with the United Nations system and in
partnership with labour, civil society and other organisations
[www.world-psi.org]
verantwortlich:
Zentrum für Arbeit und Politik (zap)
'... Wir, 13 Studierende des 30. Kurses, beschäftigen uns in einem einjährigen Projekt
mit den Chancen und Risiken eines Bedingungslosen Grundeinkommens.
Im Rahmen des Projektes führen wir auch eine Online-Befragung durch, zu der wir Sie herzlich einladen möchten. ...'
'... Werbung ist das Symptom einer kapitalistischen Wirtschaft, die von Ideologen
den Menschen aufgenötigt ist, so wie der Sozialismus eine Ideologie war, die nicht
den Ansprüchen der Bevölkerung entsprach.
In einer neuen Gesellschaft haben wir ein Bedingungsloses Grundeinkommen, für das die
Wirtschaft die Güter produziert: Nahrung, Kleidung, Wohnraum und Energie. Diese Produktion
müssen wir gemeinam leisten, aus Einsicht in die Umstände. – Aber kein Mensch darf
»gezwungen« sein, zu arbeiten, wie wir es heute in den Jobcenter- und
Hartz4-Gesellschaften haben. - Dies ist menschenunwürdig.
Eine Wirtschaft, die die Grundversorgung produziert, braucht keine
Werbung. Sie schafft die Güter, die wir alle benötigen.
Werbung ist ein aggressiver Akt, der in das Selbstbestimmungsrecht der Menschen eingreift. ...'
englische Wikipedia: Andrew Yang
'... Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten, müssten der weltweite Ausstoß von Kohlendioxid bis 2030 um ein Drittel reduziert und eine Abgabe in Höhe von rund 70 Dollar (62 Euro) pro Tonne CO2 erhoben werden, erklärten IWF-Chefin Christine Lagarde und der IWF-Direktor für Fiskalpolitik, Vitor Gaspar. ...'
'... Die Ökonomen um Regierungsberater Edenhofer kalkulierten erstmals für Deutschland, wie sich ein Preis von 20, 40 oder 60 Euro je ausgestoßener Tonne CO2 auswirkt. Privatleute würden durch höhere Spritpreise, Wohnnebenkosten und zum Teil durch eine höhere Stromrechnung belastet. Pro Kopf der Bevölkerung kommt eine jährliche Ausschüttung von 77 Euro (bei 40 Euro je Tonne CO2) oder 162 Euro (bei 60 Euro je Tonne CO2) zusammen. Bei einem relativ niedrigen CO2-Preis von 20 Euro je Tonne gäbe es noch keine Rückerstattung, weil das Geld zum Ausgleich anderer Steuersenkungen beim Staat bliebe. ...'
'... Edenhofer, der das Klimakabinett von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) berät, erklärt: „Das ist der Vorteil des Modells: Politiker können sagen, wir senken so endlich die Emissionen in Deutschland in größerem Stil und wir federn die sozialen Härten ab, weil wir besonders Betroffene auch entschädigen.“ Reaktionen wie die der Gelbwesten in Frankreich könnten vermieden werden: „Jemand, der auf dem Land lebt, vielleicht im Einfamilienhaus, und aufs Auto angewiesen ist, der zahlt bei dem Modell keineswegs drauf.“ ...'
'... Deshalb müssen wir die Einführung eines CO2-Preises mit einer Entlastung verbinden.
Zum einen durch die Senkung des Strompreises, indem wir die EEG-Umlage streichen und die Stromsteuer reduzieren.
Zum anderen dadurch, dass wir das restliche Geld, das wir mit dem CO2-Preis einnehmen, an
die Bürgerinnen und Bürger wieder zurückgeben – etwa als Energiegeld, ausgezahlt pro Kopf.
So würden wir soziale Härten vermeiden. Denn Menschen mit einem schmaleren Geldbeutel
haben in aller Regel auch einen kleineren
CO2-Fußabdruck. Und wer sich ökologisch klug verhält, macht am Schluss sogar Gewinn. ...'
'... Wäre es da nicht besser, Entwicklung von unten zu denken? Beispiel Mossul. Warum planen die Geber nicht drei der 25 Milliarden Dollar für eine unkonventionelle Strategie ein: Alle Rückkehrer nach Mossul – Frauen, Männer und Kinder gleichermaßen – erhalten zehn Jahre lang jeden Monat ein Einkommen von zwanzig Dollar. Man kann sich leicht vorstellen, was sie mit dem Geld machen würden: Lebensmittel kaufen, Stoffe für Kleidung, Gips und Zement, um Wohnungen zu renovieren. Bäckereien, Metzgereien, Nähereien würden ebenso aus dem Boden schießen wie kleine Handwerksbetriebe und Teestuben. Ein lokaler Wirtschaftskreislauf entwickelt sich. Jetzt findet soziale Entwicklung statt. ...'
'... Unglaublich? Nein, möglich: Im ostafrikanischen Kenia erhalten etwa 20.000 Menschen in 124 armen
Dörfern seit etwa zwei Jahren von einer Basisorganisation 22 Dollar pro Monat, Kinder eingeschlossen.
Das Geld stammt aus Spenden und wird mit Hilfe eines Handy-basierten Zahlungssystems sicher ausbezahlt.
Die erste Bilanz ist positiv: Der Hunger ist besiegt, alle Kinder und Jugendlichen besuchen Schulen,
die Kleinkriminalität ist gesunken, in den kenianischen Dörfern öffnen kleine Läden und Betriebe,
das Selbstbewusstsein der Frauen ist ebenso gewachsen wie der familiäre Zusammenhalt. Manche Familien
sparen auf ein Stück Land oder auf Vieh. Die soziale Entwicklung hat begonnen.
Kein Zweifel, für Entwicklung und Wiederaufbau braucht es auch Investitionen. Doch nur wer auch in
die Menschen investiert, schafft eine Entwicklung, die auch den Menschen dient. ...'
'... After its introduction, even if it were to replace the welfare state as we know it, UBI would witness a steady increase paired with the reinstitution of the old welfare transfers. And that is why UBI would be a failure. ...'
(Hinweis von J.H. Danke!)Wikipedia: Die blinden Männer und der Elefant
Es gibt keine Frage zum Bedingungslosen Grundeinkommen.
'... Machen Sie einmal ein Experiment: Fragen Sie erwerbstätige Menschen in Ihrer Umgebung danach, wie lange sie wohl erwerbstätig sein werden. Die meisten werden ungefähr so antworten: „Ich muss noch … Jahre arbeiten.“ Das Wort „müssen“ verdeutlicht, dass es hier weniger um Wunsch oder freien Willen geht, sondern um Pflicht oder gar Zwang. Wie wäre es dagegen, wenn man arbeiten wollte, wenn man die Erwerbsarbeit als persönliche Bereicherung erlebte, die man wohl missen würde, wenn man sie nicht hätte? ...'
'... Tatsächlich zeigen wissenschaftliche Übersichtsarbeiten, dass der gesundheitsförderliche Effekt über alle Erwerbstätigen hinweg alles in allem größer ist als der krankmachende. Dennoch wird gemeinhin davon ausgegangen, dass Erwerbsarbeit unsere Gesundheit bedroht. ...'
'... Dass es auch anders geht, zeigen die skandinavischen Länder – und hier vor allem Norwegen und Schweden. Fragt man dort: „Wie lange werden Sie arbeiten?“, wird man weniger „ich muss …“, sondern eher „ich will bis … arbeiten“ hören, oft sogar: "… solange ich kann". Die Renteneintrittsgrenze ist dort eine Altersspanne, in Norwegen, zum Beispiel, beziehen viele schon ab 62 Jahren ihre Rente, arbeiten aber noch viele Jahre weiter. ...'
'... Wir reden von der erfolgreichsten Schnapsidee der jüngeren Geschichte. 2004 meldete ein loser Kampfbund um die Lesebühne »Surfpoeten« eine Demonstration an, den Irrsinn des sozialdemokratischen 1. Mai, ein Fest zur eigenen Ausbeutung, eine Feier aller heiligen Zwänge zur Lohnarbeit auszurichten, richtigzustellen. ...'
'... Vor den Schönhauser-Allee-Arkaden, einem sehr ekeligen Bau voller Handelsketten, warten fünf
Straßenbahnen auf die Deklamation des »Gedichts gegen die Arbeit« des viel zu früh vertrunkenen Michael Stein:
»Arbeit! //
Geißel der Menschheit! //
Verflucht seist du bis ans Ende aller Tage //
Du, die du uns Elend bringst und Not //
Uns zu Krüppeln machst und zu Idioten //
Uns schlechte Laune schaffst und unnütz Zwietracht säst //
Uns den Tag raubst und die Nacht //
Verflucht seist du //
Verflucht //
In Ewigkeit //
Amen.«
Der machtvolle Chor überzeugt die Wartenden. Es ist ein grauer Tag und es wird gelacht. ...'
service.bund.de:
Zwei Referent/innen (m/w/d) im Referat 611 für eine jeweils unbefristete und eine bis zum 31. Dezember 2020 befristete Stelle
service.bund.de: (pdf, 3 Seiten)
'... Doch obwohl Kühnert es seinen Kritikern ziemlich leicht macht, an zahlreichen
Stellen seiner Vorschläge den Hebel anzusetzen und zu fragen, ob sie auch nur die
geringste Chance hätten, verwirklicht zu werden, so kann man ihm nicht absprechen,
ein Gespür für Stimmungen zu haben. Nicht nur über Enteignungen zur Schaffung
bezahlbaren Wohnraums wird in jüngster Zeit breiter diskutiert. Als die SPD im
vorigen Herbst zu einer Veranstaltung über ein bedingungsloses Grundeinkommen
einlud, wurde berichtet, dass die Veranstaltung mehrfach in einen größeren Raum
habe verlegt werden müssen, so groß sei die Zahl der Anmeldungen gewesen. Viele
junge Gäste waren gekommen, eine Mehrzahl war für das Konzept eines solchen
Grundeinkommens. Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der „Demokratischen
Linken“, Hilde Mattheis, hatte sich damals von der Zeitung „Die Welt“ mit der
Äußerung zitierten lassen: „Das Thema Grundeinkommen gärt in der Partei.“
Sogenannte Gerechtigkeitsthemen haben also Konjunktur bei den Genossen. Der Versuch,
die Arbeitsmarktreform des bislang letzten SPD-Kanzlers Gerhard Schröder abzuräumen,
ist ein weiterer Beleg dafür. In der Mitglied- und Anhängerschaft der Linkspartei und
zumindest von Teilen der Grünen ist so eine Stimmung ebenso zu finden. Wenn die SPD
überhaupt noch einmal mit ernster Hoffnung auf Erfolg einen Anlauf auf die Kanzlerschaft
nehmen will, dann wird sie nicht umhin können, sich auf die Linkspartei zuzubewegen. ...'
13 Uhr Senefelder Platz: Demo bis Schönhauser-Allee-Arkaden und zurück.
Erstmals gab es einen Vokuhila-Block
(Mensch beachte auch den Friseur-Laden im Hintergrund des Fotos ...
Vergrößern durch Anklicken ...)
'... Wir Vokuhila-Träger*innen sind Pioniere der Nichtarbeitsbewegung. Durch jahrelange
kollektive und ausdauernde Nichtarbeit haben Vokuhilaträger*innen es geschafft,
zum Stereotyp für arbeitslose Menschen zu werden. Die Vorurteile und die negative
gesellschaftliche Stimmung gegenüber nichtarbeitenden Menschen wird alltäglich von Medien,
Politiker*innen und reaktionären Kräften angeheizt. Wir kommen deshalb als Klischee, schaut uns an.
Keine Perücken, Echthaar, echt faul.
Arbeit ist ein Relikt des letzten Jahrtausends. Das Zeitalter der Arbeit neigt sich dem
Ende zu. Angefangen mit der Industrialisierung im 20. Jahrhundert und die fortwährenden
Fortschritte in der Robotik kann immer mehr Arbeit durch immer weniger Schweiß verrichtet werden.
Das Festhalten an dem Dogma "Nur wer arbeitet, soll auch essen" ist überholt. Deshalb unser Kampf
gegen den Zwang zur Lohnarbeit. Mag mensch ihn auch erklären wie er*sie will. Mag er, der Zwang,
kommen aus der protestantischen Arbeitsethik oder aus kollektivistisch faschistischen Ideologien,
die den einzelnen Menschen verklären oder zum Teil der Masse erklären wollen. Was auch immer. Auf den
Abfallhaufen der Geschichte damit.
Wir wollen die Vokuhila selbstbewusst tragen, um sie mit einem Symbol zu verknüpfen und
die aktive Nichtarbeit wieder positiv besetzen. ...'
Vokuhila-Parolen:
Zu hören / lesen waren auch: